| | | Geschrieben am 06-06-2018 DRV-Präsident Holzenkamp: GAP-Pläne bedeuten schmerzhafte Einschnitte (FOTO)
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 Berlin (ots) -
 
 Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen
 Raiffeisenverbandes (DRV), hat die Kommissionsvorschläge für die
 Reform der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union
 kritisiert: "Diese Vorschläge bedeuten schmerzhafte Einschnitte in
 die Einkommenssituation unserer Mitglieder, insbesondere der als
 Mehrfamilienunternehmen tätigen Agrargenossenschaften", sagte er
 gegenüber Journalisten in Berlin.
 
 Eine starke Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) sei von großer Bedeutung
 und die damit verbundene Stabilität Grundlage für
 Investitionsentscheidungen der Agrargenossenschaften. In diesem
 Zusammenhang kritisierte er die geplante Kappung bei 100.000 Euro je
 Empfänger und die bereits ab 60.000 Euro einsetzende deutliche
 Degression scharf: "Beides stößt bei uns und vor allem bei unseren
 Agrargenossenschaften, die als Mehrfamilienbetriebe wirtschaften, auf
 komplettes Unverständnis und Ablehnung." Der DRV-Präsident bedauerte
 auch die Positionierung des Europäischen Parlaments für eine
 verpflichtend auf EU-Ebene festgelegte Degression und Kappung: "Für
 mich ist es ein Widerspruch, dass in dieser Frage starre
 Gemeinschaftsregeln festgelegt werden sollen, während das neue von
 der EU-Kommission angestrebte GAP-Modell grundsätzlich im Sinne der
 Subsidiarität den Mitgliedstaaten mehr Flexibilität einräumen soll."
 
 "Stabilität ist besonders in Zeiten von Brexit und zunehmender
 Unsicherheiten in der Politik innerhalb und außerhalb der
 Europäischen Union ein hohes Gut", so Holzenkamp. Er forderte die
 Bundesregierung auf, den Export von Agrargütern in Drittländer
 stärker zu unterstützen, damit Genossenschaften ihre wirtschaftlichen
 Aktivitäten breiter aufstellen können: "Wir brauchen eine gemeinsame
 Plattform von Bund, Ländern und Wirtschaftsbeteiligten, um Prozesse
 auf dem Weg zum Handel mit Drittländern durchlässiger zu machen."
 
 Eine besondere Bedrohung des Handels ist die Gefahr eines
 Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland. Das hätte
 einen sofortigen Stopp des Exports von Schweinefleisch und
 Schweinefleischprodukten aus Deutschland in Drittländer zur Folge.
 Der Verband fordert daher Vereinbarungen mit diesen Ländern über die
 Trennung zwischen Haus- und Wildschweinen im Veterinärzertifikat
 sowie über die Anerkennung der Regionalisierung.
 
 Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft
 geplante Tierwohllabel müsse eine breite Wirkung entfalten, betonte
 Holzenkamp: "Das Label darf mit seinen Anforderungen nicht über ein
 realistisches Ziel hinausschießen. Sind die Kriterien zu
 anspruchsvoll, kann das so ausgezeichnete Fleisch nur ein
 Nischenprodukt sein." Und das sei weder im Interesse der Erzeuger
 noch in dem der Verbraucher. Die Basis für den freiwilligen Einstieg
 müssten deshalb die Kriterien der Initiative Tierwohl sein.
 
 Keine Einmischung seitens der Politik fordert der Verband bei der
 Ausgestaltung der Lieferbeziehungen in den Molkereigenossenschaften.
 Dr. Henning Ehlers, DRV-Hauptgeschäftsführer, betonte: "Solche
 Eingriffe wirken negativ auf die genossenschaftsinternen
 Willensbildungsprozesse und bedrohen in der Konsequenz auch
 erfolgreiche genossenschaftliche Verarbeitungs- und
 Vermarktungsstrukturen." Die Molkereigenossenschaften hätten bereits
 viele Schritte gemacht, um die genossenschaftlichen Liefer- und
 Eigentümerbeziehungen entsprechend den Bedürfnissen der Mitglieder
 und den Herausforderungen der Märkte zu gestalten.
 
 Über den DRV
 
 Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich
 orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und
 Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette
 Lebensmittel erzielen die 2.104 DRV-Mitgliedsunternehmen im Handel
 und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen
 mit rund 82.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 63,0 Mrd. Euro.
 Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit
 Eigentümer der Genossenschaften.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Wiebke Schwarze
 Deutscher Raiffeisenverband e.V.
 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
 Telefon: +49 30 856214-430
 Telefax: +49 30 856214-432
 E-Mail: schwarze@drv.raiffeisen.de
 
 Original-Content von: Deutscher Raiffeisenverband, übermittelt durch news aktuell
 
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