Die Polizei löst keine Drogenprobleme
Geschrieben am 23-05-2018 |   
 
 Berlin (ots) - BKA-Bericht zur Rauschgiftkriminalität stellt  
polizeiliche Aktivitäten in den Vordergrund. Was Schäden durch  
Drogenkonsum stattdessen nachhaltig reduzieren könnte, zeigen  
Fachverbände in einer neuen Handreichung für die Politik: "Eine  
moderne Drogenpolitik nützt allen" 
 
   Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung und das  
Bundeskriminalamt haben heute mit einer Pressekonferenz in Wiesbaden  
ihren Bericht zur "Rauschgiftkriminalität 2017" vorgestellt. 
 
   Dazu erklärt Prof. Dr. Heino Stöver, Vorstandsvorsitzender des  
Bundesverbandes akzept e.V.: 
 
   "Bei allem Respekt für Polizeiarbeit: Drogenprobleme löst man  
nicht mit strafrechtlicher Verfolgung von Konsumierenden. Der  
fortgesetzte Anstieg der Delikte spiegelt einen teuren Kampf gegen  
Windmühlen, der Unsummen verschlingt, ohne das Problem zu lösen:  
Illegale Substanzen sind heute so leicht und billig zu bekommen wie  
nie. Es ist Zeit für neue, wissenschaftlich abgesicherte Wege." 
 
   Lösungen für Individuen und die Gesellschaft 
 
   Wie individuelle und gesellschaftliche Schäden durch Drogen sich  
eindämmen ließen, skizzieren Fach- und Selbstorganisationen in einer  
neuen Handreichung für die Politik. Titel: "Eine moderne  
Drogenpolitik nützt allen". 
 
   akzept, die Deutsche AIDS-Hilfe und JES beschreiben in der  
Broschüre kurz und prägnant evaluierte Strategien und Best-Practice  
Beispiele aus anderen Ländern. Das thematische Spektrum reicht von  
Alkohol und Tabak über "Partydrogen" bis Heroin. 
 
   Winfried Holz, Mitglied im Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe  
betont: 
 
   "Wir können mehr Leben retten, die Gesundheit von Drogen  
Konsumierenden besser schützen und viele Menschen davor bewahren,  
abhängig zu werden. Zugleich können wir Folgeschäden des  
Drogenkonsums für die Gesellschaft erheblich reduzieren. Die Erfolge  
moderner drogenpolitischer Interventionen sind eindeutig. Es gibt  
keine Rechtfertigung mehr, einfach weiterzumachen wie bisher." 
 
   Marco Jesse vom Vorstand des Selbsthilfe-Netzwerkes JES erklärt: 
 
   "Wer Schäden durch Drogen begrenzen will, muss zunächst  
akzeptieren, dass manche Menschen Drogen konsumieren. Sie brauchen  
Unterstützung, um ihre Gesundheit zu erhalten. Damit wird nicht  
Drogenkonsum gefördert, sondern Gesundheit. Die massenhafte  
Strafverfolgung von Konsumierenden verschärft gesundheitliche  
Probleme und schneidet Menschen von Prävention und Beratung ab." 
 
   Repression ist erfolglos und teuer 
 
   Der Versuch, Drogen durch Repression in den Griff zu bekommen,  
gilt mittlerweile international in Fachkreisen als gescheitert. Er  
marginalisiert nicht nur Konsumierende, sondern führt auch zu  
Schwarzmärkten und verunreinigten Substanzen. Er fördert kriminelle  
Strukturen statt sie zu zerschlagen. Zugleich verschlingt der Kampf  
in Polizei, Justiz und Gesundheitssystem enorme Ressourcen, die sich  
effektiver einsetzen ließen. 
 
   Erprobte Maßnahmen, gute Beispiele 
 
   Die Broschüre "Eine moderne Drogenpolitik nützt allen" gibt  
Impulse, um Kontrolle zu gewinnen. Aus dem Inhalt: 
 
   - BtMG auf den Prüfstand: Das Gesetz verfehlt seinen Zweck,  
     Individuen und Gesellschaft vor Schaden zu bewahren - eine  
     Reform ist überfällig 
   - Keine Werbung für Tabak und Alkohol: Beim Konsum der Volksdrogen 
     ist Deutschland Spitzenreiter, bei den Gegenmaßnahmen  
     Entwicklungsland 
   - Ein Nasenspray, das Leben rettet: Ein Notfallmedikament könnte  
     die Zahl der Drogentoten drastisch senken 
   - Raum für Sicherheit: Drogenkonsumräume retten Leben, verhindern  
     HIV- und Hepatitis-Infektionen und beruhigen Wohnumfelder 
   - Sicher durch die Nacht: Im Nachtleben konsumieren nicht nur  
     viele junge Menschen zeitweilig Drogen. "Safer Nightlife"  
     schützt sie vor Abhängigkeit und Gesundheitsschäden. 
 
   In Deutschland sterben jedes Jahr rund 1.300 Menschen an den  
Folgen des Konsums illegaler Substanzen. Hinzu kommen rund 75.000  
Tote durch Alkohol mehr als 120.000 durch Tabakkonsum. 
 
   Der Konsum zahlreicher Substanzen, zum Beispiel Cannabis und  
Crystal Meth, hat in den letzten Jahren zugenommen. 
 
   Bestellung/Download der Handreichung:  
https://www.aidshilfe.de/shop/moderne-drogenpolitik-nutzt-allen 
 
   Download des Covers als Pressebild (Credit: Deutsche AIDS-Hilfe):  
http://ots.de/d071Sh 
 
   Keine Entwarnung bei Drogentodesfällen (Pressemitteilung vom  
16.6.2018): http://ots.de/WPUiFs 
 
 
 
Pressekontakt: 
Deutsche AIDS-Hilfe 
Holger Wicht - Pressesprecher 
Tel. 030 69 00 87 16 
mobil 0171 274 95 11 
holger.wicht@dah.aidshilfe.de 
www.aidshilfe.de 
 
Original-Content von: Deutsche AIDS-Hilfe, übermittelt durch news aktuell
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