(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Der Scharfmacher hat Kreide gefressen Trumps erste Auslandsreise

Geschrieben am 21-05-2017

Cottbus (ots) - Kein Zweifel, Donald Trump hat manch Richtiges
gesagt. Es stimmt, dass die islamischen Länder mehr tun müssen, um
das Übel des islamistischen Extremismus zu bekämpfen. Es hat etwas
Beruhigendes, wenn er versichert, Amerika wolle andere weder belehren
noch ihnen seinen "Way of Life" aufzwingen. In manchen Passagen klang
er kaum anders als Barack Obama, der sich vor acht Jahren in Kairo an
die islamische Welt wandte. Nur ist es eben nicht glaubwürdig, wenn
solche Sätze ausgerechnet aus seinem Mund kommen. Es war Trump, der
im Wahlkampf populistische Hysterie schürte, indem er ohne jede
Differenzierung davon sprach, dass der Islam Amerika hasse. Es war
Trump, der einen Einreisestopp für Muslime verlangte. Schließlich war
es der Kandidat Trump, der fast täglich vom radikalen islamischen
Terrorismus sprach und der Regierung Obama zwielichtige Absichten
unterstellte, weil die sich weigerte, den Begriff zu benutzen. Der
Scharfmacher hat Kreide gefressen, allerdings fehlt der Wandlung die
Gravitas. Eher verrät sie den Immobilientycoon, der seine Slogans
immer dem jeweiligen Geschäft angepasst hat, Hauptsache, am Ende
stimmt der Gewinn. Dass das Königshaus in Riad 110 Milliarden Dollar
lockermacht, um US-Rüstungsgüter zu kaufen, trug sicher dazu bei, den
Gast aus Washington freundlich zu stimmen. Die Saudis werden jubeln,
dabei hat es etwas Absurdes, wie Trump dem Iran sämtliche Schuld in
die Schuhe schiebt. Als wäre der IS, eine Miliz fanatischer Sunniten,
eine Kreatur der schiitischen Ajatollahs in Teheran. Als hätte
Saudi-Arabien, das gedanklich rückständigste Land der Region, mit dem
Phänomen nur am Rande zu tun. Die plumpe Polemik verkennt nicht nur
die Realität, sie deutet auch einen verhängnisvollen Kurswechsel an.
Hatte Obama versucht, die Iraner aus der Kälte zu holen, so drängt
Trump sie erneut in die Ecke der Ausgestoßenen. Gefährlich wird es,
wenn er das mühsam ausgehandelte Atomabkommen kündigt.



Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481232
Fax: 0355/481275
politik@lr-online.de

Original-Content von: Lausitzer Rundschau, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

613202

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Aufarbeitung der Wahlniederlage in NRW Grüne im Nebel Florian Pfitzner, Düsseldorf Bielefeld (ots) - Es hat vergangene Woche einige Momente gegeben, da drohte der Kessel überzukochen bei all den Vorhaltungen und Schuldzuweisungen. In Mülheim ist es den Grünen nach ihrer heftigen Wahlniederlage geglückt, den Druck ein wenig herauszunehmen und den Blick nach vorne zu richten. Ihnen bleibt angesichts der Bundestagswahl in vier Monaten kaum etwas anderes übrig. Mal abgesehen von der Medienkritik, die beim streng durchgetakteten Kleinen Parteitag regelmäßig mitgeschwungen ist, waren die Grünen so klug, mit der Aufarbeitung mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Alles auf Anfang Kommt die SPD wieder auf die Beine? Cottbus (ots) - Im Schmerz über den rasanten Sinkflug ihrer Partei blieb den Sozialdemokraten um Martin Schulz zuletzt ein kleiner Trost: Wenigstens der Abstand zur Union schien sich bei den demoskopischen Erhebungen auf ein niedrigeres Niveau eingependelt zu haben als in den Zeiten von SPD-Chef Sigmar Gabriel. Doch damit ist es nun offenbar auch vorbei. Gleich zwei Umfrage-Institute, Emnid und Infratest dimap, bescheinigten jetzt in kurzer Folge der Union einen Vorsprung von satten zwölf Prozentpunkten gegenüber den Genossen. Ähnlich mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Trump in Riad Ohne Verlass Carsten Heil Bielefeld (ots) - Auf Donald Trump ist Verlass in seiner Unverlässlichkeit. Unabhängig um welches Themenfeld es geht: Heute spricht er anders als gestern, oft entscheidet er das Gegenteil dessen, was er angekündigt hat. Verlässlich ist bei ihm allein die Unverlässlichkeit. Mit dem Versuch ein grundsätzliches Einreiseverbot für Bürger aus sieben muslimischen Staaten zu erlassen, hat er dem Terror-IS ideologisch in die Hände gespielt, ohne für Amerikaner mehr Sicherheit zu schaffen. Dessen Schergen fühlen sich bestätigt in ihrer Konfrontations-Argumentation. mehr...

  • WAZ: Planwirtschaft im Freistaat - Kommentar von Stefan Schulte zum Diesel Essen (ots) - Ihr "Bayern zuerst"-Mantra hat die CSU ja nie versteckt. Die groteske Forderung nach einer Diesel-Kaufprämie ist in Sachen Freistaat-Lobbyismus aber noch plumper als üblich. Die bayrischen Autobauer Audi und BMW haben die größten Dieselanteile in ihren Flotten, also auch am meisten zu verlieren. Auf den Imageverlust aber müssen sie mit besseren Motoren reagieren, nicht der Staat mit neuen Subventionen. In der Sache lohnt es kaum, über die Kaufprämie zu sinnieren, der Staat fördert den Diesel bereits an den Zapfsäulen mehr...

  • stern-RTL-Wahltrend: Union und FDP gewinnen Mehrheit, SPD verliert weiter - Selbst SPD-Anhänger glauben nicht mehr an Wahlsieg Hamburg (ots) - Die Union und die FDP hätten, wenn schon jetzt und nicht erst im September der Bundestag neu gewählt würde, erstmals wieder eine regierungsfähige Mehrheit für eine schwarz-gelbe Koalition. Im stern-RTL-Wahltrend verbessern sich CDU/CSU um einen Punkt auf 39 Prozent, die FDP kann ebenfalls um einen Zähler zulegen und wäre mit 9 Prozent drittstärkste Kraft. Nach der Wahlniederlage in Nordrhein-Westfalen büßt die SPD bundesweit noch weiter an Zustimmung ein und kommt auf 25 Prozent, ein Punkt weniger als in der Vorwoche. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht