WAZ: Plausible Nullrunde, dieses eine Mal noch
 - Kommentar von Stefan Schulte 
zur Dividendenstreichung bei RWE
Geschrieben am 22-02-2017 |   
 
 Essen (ots) - RWE-Chef Schmitz ist eine rheinische Frohnatur und  
versucht als solche seit Monaten, seine Aktionäre bei Laune zu  
halten. Bei den nicht ganz so fröhlich gestimmten Kommunen im  
Ruhrgebiet fiel das schon seinem Vorgänger Terium stets besonders  
schwer. Jeder Aktionär hätte gerne jedes Jahr eine Dividende. Doch in 
den hoch verschuldeten Revier-Kommunen ist die jahrzehntelang  
verlässlich geflossene Ausschüttung als fester Haushaltsposten  
unentbehrlich geworden. Das aber kann man nicht RWE, sondern muss es  
den Kommunen vorwerfen. Die Politik kann schlecht die Bürger vor den  
Risiken der Finanzmärkte warnen und diese gleichzeitig in den eigenen 
Haushaltsplanungen ignorieren. 
 
   Verständlich ist die Enttäuschung in den Rathäusern dennoch, hatte 
schließlich Schmitz selbst zuletzt die Rückkehr zur Dividende  
versprochen. Dass er damit erst nächstes Jahr beginnen will, ist für  
die Kommunen bitter, aber aus Unternehmenssicht absolut plausibel.  
RWE hat zuletzt vieles richtig gemacht. Der Börsengang der grünen  
Tochter Innogy war ein Erfolg und hat auch den Mutterkonzern  
gestärkt. Die Finanzbasis des von vielen Beobachtern längst  
abgeschriebenen Stromriesen ist derzeit besser als bei der  
Konkurrenz. Wann, wenn nicht jetzt sollte er in der Lage sein, einen  
Teil seiner Altlasten zu entsorgen? Die Zeiten werden für die Essener 
sicher nicht leichter, auf den letzten großen deutschen  
Braunkohle-Konzern warten schon nach der Bundestagswahl neue  
existenzielle Debatten. 
 
   Um das Vertrauen seiner Aktionäre zurückzugewinnen, muss dies aber 
die absehbar letzte Nullrunde gewesen sein. Wenn die Tochter Innogy  
üppig ausschüttet, kann die Mutter RWE als Mehrheitsaktionärin ihre  
eigenen Besitzer nicht länger vertrösten. Sonst könnten sie bald in  
Scharen davonlaufen und den Dax-Konzern zum Übernahmekandidaten  
degradieren. Vor allem, wenn das Bollwerk der Kommunen weiter  
aufbricht. 
 
 
 
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