Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Merkels Erklärung
Geschrieben am 28-07-2016 |   
 
 Bielefeld (ots) - s olche Auftritte sind nicht gerade Angela  
Merkels Stärke. Wer es kritisch meint, kann ihr vorwerfen, sie würde  
über die Woche nach dem Terror genauso reden wie beispielsweise über  
die Rente oder die Steuer. Merkel ist Merkel. Auch beim Thema  
Terrorismus ist sie nicht die starke Persönlichkeit, die vielleicht  
manche sich jetzt herbeisehnen. Die unser Land  mit einer Mischung  
aus Empathie und Entschlossenheit durch diese  Krise führt. 
 
   Nicht neu ist auch, dass weder eine derartige terroristische  
Bedrohung noch die  europaweite Flüchtlingskrise mit einer einzigen  
Erklärung der Kanzlerin zu lösen sein werden. Wer diesen Anspruch an  
Merkels Worte hatte, der konnte nur enttäuscht werden. Auf Knopfdruck 
lassen sich die Herausforderungen in dieser aus den Fugen geratenen  
Welt nicht beheben, auch wenn wir manchmal aus lauter Unsicherheit  
und Angst etwas anderes glauben. 
 
   Zu Recht ist Merkel dafür zu kritisieren, dass ihr   
Neun-Punkte-Plan viel zu oberflächlich erscheint. Jede einzelne der   
neun Maßnahmen wirft so viele Fragen auf, dass man damit nicht viel  
anfangen kann. Terrorismusforschung weiterentwickeln. Ja, aber wie?  
Mehr Personal, bessere Technik. Ja, aber wie viele neue  
Einsatzkräfte, welche neue Technik ist nötig, und was fangen wir  
damit an? Geheimdienstkooperation mit den USA verbessern. Ja, aber  
ist das nicht  längst Tagesgeschäft der Politik? 
 
   So wirken die neun Punkte für viele Menschen wie eine  
Aneinanderreihung von Worthülsen. Fehlte eigentlich nur noch das  
völlig überflüssige Versprechen einer »lückenlosen Aufklärung«, die  
jetzt an erster Stelle steht. Mit anderen Worten hat Angela Merkel  
zwar genau das gesagt, aber das macht es nicht besser. Gerne hätte  
man  zum Beispiel mehr erfahren zum Einsatz der Bundeswehr bei der  
Terrorbekämpfung. Oder auch dazu, wie wir die Kommunikation im  
Internet künftig besser überwachen können. Stattdessen wiederholt  
Merkel zwar Wichtiges, aber Bekanntes: Dass  wir uns in einer  
Auseinandersetzung gegen den internationalen Terrorismus befinden und 
wir uns unsere freiheitliche und demokratische Art nicht nehmen  
lassen dürfen. 
 
   Trotz aller Kritik an der Bundeskanzlerin sollte nicht vergessen  
werden, dass im Gegensatz zu Barack Obama und Frankreichs Präsident  
Hollande Angela Merkel es war, die sich am Abend des Amoklaufs  von  
München nicht vorschnell geäußert hat. Merkel  und nicht  
NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft hat sich auch sehr schnell  
über die Silvesternacht in Köln informiert. Die Kanzlerin  kümmert  
sich -  auf ihre Weise. 
 
   Zur Wahrheit gehört, dass es eben nicht die einfache und schnelle  
Lösung aller Probleme gibt. Auch ein 20- 30- oder 50-Punkte-Plan wird 
nicht verhindern können, dass  weitere Terroranschläge passieren  
werden. Mit vielleicht noch mehr Opfern als zuletzt. So hart es ist,  
aber das ist  die bittere Realität, der wir uns stellen müssen. 
 
   Angela Merkel kann uns nicht abnehmen, was wir selbst versuchen  
müssen zu tun: lernen, mit dieser neuen Dimension des internationalen 
Terrorismus umzugehen - irgendwie. Dazu gehört auch, mitzuhelfen,  
dazu beizutragen, dass die Gesellschaft nicht noch weiter auseinander 
driftet. Denn genau das will der IS. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Westfalen-Blatt 
Chef vom Dienst Nachrichten 
Andreas Kolesch 
Telefon: 0521 - 585261
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