Westfalenpost: Verhältnis EU/Türkei - Die Beitrittsverhandlungen  sind schon länger sinnlos
Geschrieben am 18-07-2016 |   
 
 Hagen (ots) - Sollte die Türkei wirklich wieder die Todesstrafe  
einführen, ist der Fall klar: Dann wird es nichts mit der  
Mitgliedschaft in der EU. Allerdings wird es auch ohne Todesstrafe  
nichts. Nicht auf kurze und mittlere Sicht. Nicht unter Erdogan. Das  
wissen beide Seiten. Es gab eine Zeit, vor rund zehn Jahren, als die  
Beitrittsverhandlungen begannen, da schien eine gemeinsame Zukunft  
möglich. Die Türkei wirkte politisch stabil, die Wirtschaft wuchs  
kräftig, das Rechtssystem machte Fortschritte, und die EU hatte nicht 
die Probleme, die sie heute hat. Damals blockten Sarkozy und Merkel.  
Eine verpasste Chance? Schwer zu sagen. Seit einigen Jahren  
jedenfalls steuert die Türkei wieder weg von Europa und seinen  
Werten, der Staatspräsident arbeitet erfolgreich an einem autoritär  
und religiös geprägten Staat, in dem Kontrollinstanzen wie eine  
unabhängige Justiz oder kritische Medien keinen Platz haben. Und der  
zivile Gegenputsch jetzt nach dem dilettantischen  
Militärputschversuch wirkt, als sei er von langer Hand geplant. Also  
Schluss mit den Verhandlungen? Was den Beitritt angeht: Ja. Eine  
Fortsetzung wäre verlogen. Und die Erwartung, darüber Einfluss auf  
Ankara nehmen zu können, ist eine Illusion. Dennoch müssen wir weiter 
zusammenarbeiten. Weil die Türkei ein wichtiger Nato-Partner ist und  
erster Zufluchtsort für syrische Flüchtlinge, weil viele Türken in  
Deutschland leben und weil wir die liberalen, westlich orientierten  
Kräfte dort nicht alleine lassen dürfen. Das war das einzige, kurze  
Zeichen der Hoffnung in den vergangenen Tagen: dass Konservative,  
Linke und Kurden gemeinsam gegen den Armeecoup auf die Straße gingen. 
Erdogan und seine Leute haben diese Gemeinsamkeit nicht gewollt. Das  
ist das Gegenteil von Patriotismus. 
 
 
 
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