Lausitzer Rundschau: Fällige Antwort - Zum Verhältnis Türkei - EU nach dem gescheiterten Putsch
Geschrieben am 18-07-2016 |   
 
 Cottbus (ots) - Dem immer wilder um sich schlagenden türkischen  
Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan haben EU und USA das fällige  
Stopp-Schild gezeigt: Pläne für die Wiedereinführung der Todesstrafe, 
so die Botschaft der EU, sind mit dem Status eines Landes, das immer  
noch in den Club hinein will, nicht vereinbar. Auch die  
Nato-Mitgliedschaft könnte auf Eis gelegt werden, so die Botschaft  
der USA, wenn Erdogan die demokratischen Spielregeln weiter mit Füßen 
tritt. Erdogan scheint sich zwar für unangreifbar zu halten, weil er  
den Putsch mit Hilfe der Bevölkerung abwehren konnte. Die  
eindringlichen Warnungen aus Brüssel und Washington dürfen ihm aber  
nicht egal sein: Der Zug für die EU-Mitgliedschaft ist zwar ohnehin  
längst abgefahren. Aber wenn die EU und die Nato der Türkei die Tür  
wiesen, drohte dem Land die Isolation. Mit Moskau sind die  
Beziehungen auch schwer belastet. Die EU ist jetzt gut beraten, es  
erst einmal bei der Warnung zu belassen: Die nächsten Monate werden  
zeigen, dass Erdogan nicht so stark ist, wie er sich gibt. Die  
Destabilisierung des politischen Systems in der Türkei ist rasant  
fortgeschritten, die Armee ist geschwächt. Es ist beileibe kein  
Zeichen der Stärke, wenn Tausende Richter, Staatsanwälte und  
Polizisten unter dem absurden Vorwurf verhaftet oder herausgeworfen  
werden, dass sie mit einem in Pennsylvania sitzenden angeblichen  
Verschwörer unter einer Decke stecken. Die Reaktion auf den Putsch  
hat gezeigt, dass die Bevölkerung alten Autoritäten nicht mehr  
unbedingt Gehorsam leistet. Auch das gestiegene demokratische  
Selbstbewusstsein der Türken muss dem Autokraten eine Warnung sein. 
 
 
 
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