Neue Westfälische (Bielefeld): Die Kritik am türkischen Präsidenten Erdogan wächst
Europas rote Linie
Thomas Seim
Geschrieben am 18-07-2016 |   
 
 Bielefeld (ots) - Lange hat die EU, haben die Politiker an ihrer  
Spitzen nicht mehr so schnell so klar und so heftig eine politische  
Position bezogen wie im aktuellen Fall des in der Türkei  
gescheiterten Militärputsches. So wird und bleibt klar, warum die EU  
eines der wichtigsten politischen Instrumente der Gegenwart ist. Man  
muss nicht Anhänger der These sein, dass ein einiges Europa vor allem 
und am besten allein für Außenpolitik und ein bisschen auch noch für  
zollfreie Wirtschaft taugt, um diese Haltung der EU zu loben. In der  
Haltung zur Türkei aber liegt der Segen einer gemeinsamen  
Organisation der Europäer unmittelbar auf der Hand. Kein EU-Land  
allein wäre ausreichend, um dem türkischen Präsidenten insoweit zu  
imponieren, dass er sich korrigiert - alle zusammen sind es schon.  
Die Formulierung einer solchen Grenze für die gedeihliche Entwicklung 
der Beziehungen von EU und Türkei ist deshalb richtig. Sie ist de  
facto eine "rote Linie" für Erdogan. Überschreitet er sie, ist für  
ihn, für Europa und für den Rest der Welt offenbar, dass das Land an  
der Grenze zu Asien nicht länger als "Südost-Flanke" Europas gesehen  
werden kann. Mehr noch: Über kurz oder lang würde sich damit auch die 
Frage stellen, ob die Türkei Mitglied der NATO bleiben kann. Man darf 
sicher sein, dass Erdogan diese Sprache versteht. Man darf darüber  
hinaus sicher sein, dass er darauf eine Antwort geben wird. Welche  
dies sein wird, ist allerdings nicht mehr sicher, seit der türkische  
Präsident sein Land aus der laizitischen Tradition des Staatsgründers 
Atatürk zu lösen begonnen hat. Man muss damit rechnen, dass am Ende  
dieses Plans eine islamische Republik Türkei stehen kann, die ihre  
Zukunft nicht in Europa sieht, das auf der Aufklärung und damit der  
Trennung von Staat und Religion basiert. Die Haltung der Europäer hat 
diese rote Linie gezogen - auch unter Führung der deutschen Regierung 
und von Kanzlerin Merkel, die die Gelegenheit nutzt, einen Teil ihrer 
Fehler im Umgang mit Erdogan zu korrigieren. Merkel hat dabei -  
anders als der US-Präsident Obama in der Frage des Gas-Einsatzes im  
Syrienkrieg - den Fehler vermieden, selbst von einer roten Linie zu  
sprechen. Ein solches Ultimatum legt die Entscheidung über eigenes  
Handeln in die Hand des Gegenübers. Das ist hier nicht der Fall.  
Europa mit der Bundesregierung an der Spitze hat im Umgang mit der  
Türkei alle Fäden in der Hand. Das ist eine gute rote Linie. 
 
 
 
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