Lausitzer Rundschau: Zum Nato-Gipfel in Warschau und zum Verhältnis zu Russland
Rückversicherungen
Geschrieben am 10-07-2016 |   
 
 Cottbus (ots) - Etwa 10000 Soldaten der Franzosen, Briten  
und Amerikaner gab es bis 1989 in West-Berlin, aber 400000  
russische und 150000 DDR-Soldaten ringsum. Und dennoch  
fühlten sich die West-Berliner sicher. Denn es war klar, ein Angriff  
auf dieses eher symbolische Kontingent der Alliierten hätte den ganz  
großen Krieg bedeutet. Ob es tatsächlich so gekommen wäre, weiß man  
nicht. Der Bluff aber, wenn es denn einer war, reichte aus. An der  
Ostflanke der Nato ist es jetzt ähnlich. Die vier international  
gemischten Bataillone, die das westliche Bündnis ins Baltikum und  
nach Polen schicken will, sollen eine Rückversicherung darstellen -  
wenn ihr diese Länder angreift, greift ihr auch unsere Soldaten an  
und damit uns selbst. Die Botschaft an Russland ist denkbar defensiv  
und dennoch klar. Mehr und Schärferes wäre vorstellbar gewesen, bis  
hin zur Stationierung atomarer Gefechtsköpfe. Denn nicht die Nato hat 
Gebiete anderer Staaten erobert, auf der Krim war es Russland. Nicht  
die Nato führt verdeckte Kriege in fremden Ländern, in der  
Ost-Ukraine ist es Russland. Die Bedrohung ist real. Trotzdem hat die 
Nato in Warschau sehr bewusst alles vermieden, was einen Rückfall in  
den Kalten Krieg bedeutet hätte. Denn damit wäre das Ende jeglicher  
Kooperation überall auf der Welt einhergegangen, ob in Syrien oder im 
globalen Kampf gegen den Terror. Lieber hat man auf das Muster  
West-Berlin zurückgegriffen. Die Türen für Gespräche bleiben offen.  
Und das ist gut so. Zumal nicht ausgemacht ist, wie weit Putin mit  
seinem aggressiven Großmachtstreben gehen will. Will er nur die Krim? 
Will er in der Ost-Ukraine und an den Grenzen Georgiens nur  
erreichen, dass diese Länder nicht der Nato beitreten?  Das sind zwar 
alles klare Verstöße gegen internationales Recht, doch müssen sie  
wohl hingenommen werden, sofern sie nicht direkt die Mitglieder der  
Nato berühren. So wie der Berliner Mauerbau auch hingenommen werden  
musste.  Wenn Putin aber mehr will, ein Rollback gegen ganz  
Ost-Europa, dann hat Warschau dafür ein Stopp-Signal der  
Geschlossenheit der Demokraten gesetzt. Das Primat der Politik bleibt 
nach dem Nato-Gipfel gewahrt, so wie es Außenminister Frank-Walter  
Steinmeier gefordert hat. Es gibt seitens der Nato als Antwort keine  
militärische Eskalationsspirale. 1000Nato-Soldaten je Land  
stellen keinerlei Bedrohung für Russland dar und sind erst recht kein 
Säbelrasseln. Aber für manchen Balten und Polen ist es ungemein  
beruhigend zu wissen, dass deutsche, britische, französische und  
amerikanische Soldaten für ihre Freiheit kämpfen würden. Bleibt die  
Frage: Würden sie wirklich?   
 
 
 
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