NOZ: Gymnasiallehrer nennen Qualität des Englischunterrichts in Grundschulen "sehr enttäuschend"
Geschrieben am 09-07-2016 |   
 
 Osnabrück (ots) - Gymnasiallehrer nennen Qualität des  
Englischunterrichts in Grundschulen "sehr enttäuschend" 
 
   Bundesvorsitzender des Philologenverbands: "Wir können bei Null  
anfangen" - Lehrerverband stellt Kultusministern "Armutszeugnis" aus, 
weil sie keine Regeln schaffen 
 
   Osnabrück. Die deutschen Gymnasiallehrer halten wenig von der  
Qualität des Englischunterrichts in Grundschulen. Die Ergebnisse des  
frühen Fremdsprachenunterrichts seien "sehr enttäuschend", sagte der  
Bundesvorsitzende des Philologenverbands, Heinz-Peter Meidinger der  
"Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag). Nach wie vor sei unklar,  
worauf die Englischlehrkräfte an den Gymnasien aufbauen könnten. "Im  
Grunde genommen muss nochmals bei Null begonnen werden", kritisierte  
Meidinger und stellte der Kultusministerkonferenz "ein Armutszeugnis" 
aus. Die Minister sollten sich umgehend auf einheitliche  
Bildungsstandards für Englisch in Grundschulen einigen, die auch  
Grundkenntnisse im Wortschatz und der Grammatik festschreiben. 
 
   Die Stundentafel der Grundschule müsse außerdem so ausgeweitet  
werden, dass das Frühenglisch nicht auf Kosten des wichtigen  
Deutschunterrichts gehe. "Und ganz wichtig: Englischunterricht an den 
Grundschulen soll ausschließlich durch dafür ausgebildete Lehrkräfte  
erfolgen", forderte Meidinger. Nötig seien Lehrkräfte, die das Fach  
schwerpunktmäßig an der Hochschule studiert hätten. Meidinger  
vertritt 90 000 Gymnasiallehrer in Deutschland.  
________________________________________________________________ 
 
   Philologenverband: Niveau des Abiturs dringend wieder anheben 
 
   Bundesvorsitzender Meidinger: "Ministerpräsidenten klagen, haben  
aber keinen Mut zu grundsätzlicher Kurskorrektur" - Scharfe Kritik an 
"Fehlsteuerung im Bildungswesen" 
 
   Osnabrück. Der Deutsche Philologenverband fordert die rasche  
Korrektur einer "gigantischen Fehlsteuerung im deutschen  
Bildungswesen". In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker  
Zeitung" (Samstag) plädierte Verbandschef Heinz-Peter Meidinger  
dringend dafür, das Niveau des Abiturs wieder anzuheben. "Dass mehr  
als die Hälfte eines Jahrgangs die Reifeprüfung macht, war politisch  
gewollt und wurde mit einer schleichenden Absenkung der Anforderungen 
erkauft", kritisierte der Pädagoge, der 90 000 Gymnasiallehrer  
vertritt. Es gebe "eine Inflation guter Noten", denen oft keine  
realen Leistungssteigerungen zugrunde lägen. Das Abitur sei als  
Königsweg propagiert worden, während alle anderen Abschlüsse  
abgewertet worden seien. "Zwar gibt es jetzt bis hin zu manchen  
Ministerpräsidenten das Eingeständnis, Fehler gemacht zu haben.  
Leider hat aber niemand den Mut zur grundsätzlichen Kurskorrektur",  
beklagte Meidinger. 
 
   Dringend nötig sei, auch in der gymnasialen Oberstufe die  
Strukturen und Inhalte auf deutlich höherem Niveau anzugleichen.  
Bayern prüfe Mathematik und Deutsch im Abitur verbindlich und  
schriftlich. "In anderen Ländern kann man sich darum herummogeln und  
schlechte Resultate streichen lassen. Das kann so nicht weitergehen", 
warnte Meidinger. 
 
   Eine klare Absage erteilte er generellen Eingangstest an  
Hochschulen, mit denen diese die Studierfähigkeit von Abiturienten  
überprüfen. "Ich warne davor", sagte der Philologenchef. Solche  
Prüfungen machten das Bildungssystem nicht gerechter, weil sie  
Abiturienten aus bildungsnahen Elternhäusern begünstigten. Diese  
können sich oft besser präsentieren und bei Studienbeginn bereits von 
den Eltern teuer bezahlte Zusatzqualifikationen wie  
Auslandsaufenthalte vorweisen. 
 
 
 
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Neue Osnabrücker Zeitung 
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