Lausitzer Rundschau: Die Fünf vor dem Komma - Zahl der Arbeitslosen erneut gesunken
Geschrieben am 30-06-2016 |   
 
 Cottbus (ots) - Die weitaus meisten Jahre seit der  
Wiedervereinigung sah der Arbeitsmarkt so aus: Zweistellige  
Arbeitslosenquoten im Osten und in Bremen, fast zweistellige im  
großen Rest, und nur der Süden und Südwesten glänzte mit fünf oder  
sechs Prozent. Jetzt liegt der Bundesdurchschnitt bei 5,9 Prozent!  
Bayern ist sozusagen überall. Das ist ein fantastischer Erfolg der  
Reformen Gerhard Schröders und der Politik Angela Merkels. Freilich,  
ohne die sozialen Korrekturen der aktuellen Regierung, ohne den  
Mindestlohn und die begonnenen Reformen bei Leiharbeit und  
Werkverträgen, wäre die Bilanz erheblich getrübt. Es geht ja nicht um 
Arbeit an sich, sondern um Arbeit, von der man auch leben kann. Das  
gelingt wieder viel öfter. Außerdem ist die Position der Arbeitnehmer 
bei Tarifverhandlungen stärker geworden und die Löhne steigen. Im  
Detail verbergen sich hinter der guten Entwicklung freilich auch noch 
Probleme. So muss Bremen sich fragen, was falsch läuft, wenn das Land 
nun das einzige mit zweistelliger Quote ist. Und das als Westland.  
Berlin hingegen, das von den Umbrüchen der Nachwendezeit besonders  
gebeutelt worden war, scheint jetzt endlich auf dem aufsteigenden Ast 
zu sitzen. Aber hält das auch, wenn sich das dortige Politikversagen  
- Stichwort Großflughafen, Stichwort Verwaltungschaos - fortsetzt?  
Höchst problematisch ist auch der Ausbildungsmarkt. Immer mehr  
Stellen können nicht besetzt werden, weil es an qualifizierten  
Bewerbern fehlt. Welche Auswirkungen wird der sich verstärkende  
Fachkräftemangel haben, wann schlägt das durch auf die  
Wirtschaftlichkeit der Betriebe - und dann auch auf die Beschäftigung 
selbst? In der Arbeitsmarktpolitik darf man sich nie ausruhen.  
Derzeit am vordringlichsten ist die Integration der Flüchtlinge, die  
nicht zu einem neuen Reserveheer werden dürfen, das die  
Arbeitsbedingungen wieder drückt. Dabei geht es nicht um schnelle  
Vermittlung in Hilfsjobs, sondern um qualifizierte Aus- und  
Fortbildung. Das dauert länger. Und fast eine Million  
Langzeitarbeitslose deuten darauf hin, dass es weiterhin strukturelle 
Probleme gibt, die zu sozialem Sprengstoff werden können, wenn es  
ökonomisch mal schwieriger wird. Das schlechte Bildungsniveau vieler  
Bewerber etwa, die weiterhin fehlende Vereinbarkeit von Familie oder  
Pflege und Beruf oder auch die mangelnde Integration Behinderter.   
Trotzdem darf man nach so einem Tag festhalten: Die Fünf vor dem  
Komma, das ist praktisch Vollbeschäftigung. Und die hilft den  
Schwachen mehr als jeder Sozialtransfer. Das muss man den gegen  
jegliche Arbeitsmarktreformen protestierenden französischen  
Gewerkschaften deutlich sagen, und auch hierzulande all jenen, die  
zurückwollen in die Zeit vor Hartz IV, als man sich mit Millionen  
Arbeitslosen abgefunden hatte und sie bloß noch alimentierte. 
 
 
 
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