| | | Geschrieben am 30-10-2015 Günter Ederer und Klaus-Peter Willsch zu Gast bei den Münchner Wirtschaftsgesprächen: Über den gravierenden Verlust von Prinzipien
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 München (ots) - Im Rahmen der Münchner Wirtschaftsgespräche
 diskutierte Günter Ederer, Filmproduzent, Wirtschaftspublizist und
 "Journalist aus Leidenschaft" mit dem couragierten
 CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus-Peter Willsch zum Thema
 "Griechenlandkrise und kein Ende - die letzten fünf Jahre und die
 vierzig Jahre davor". Willsch erläuterte, wie der Stabilitäts- und
 Wachstumspakt schleichend aufgeweicht wurde. Würde man einmal den
 ganzen Prozess und die öffentlich gemachten, ernst gemeinten und
 bestens dokumentierten Aussagen der Handelnden Revue passieren
 lassen, dann frage man sich schon, was man überhaupt noch glauben
 könne.
 
 Der Grundfehler der vermeintlichen Eurorettung sei es gewesen,
 dass man sich von Anfang an nicht an die Verträge gehalten, sondern
 Griechenland komplett aus der Marktfinanzierung herausgenommen habe.
 Banken, die nicht systemrelevant sind, müssen in Konkurs gehen
 können. Stattdessen habe man die privaten Gläubiger durch staatliche
 Gläubiger ersetzt - mit allem Konfliktstoff, der in einer
 Schuldner-/Gläubigerbeziehung ohnehin schon angelegt ist. Der
 gouvernantenhaft erhobene Zeigefinger komme in Griechenland nicht gut
 an, sei aber für die Wähler zuhause notwendig. Die Bail-Out Politik
 trage daher bereits den Keim des Unfriedens in sich. Den Optimismus,
 der mit den griechischen Zahlen verbreitet werde, wollte Willsch
 nicht teilen. Besonders kritisierte er die Scheingenauigkeit mit der
 über Jahrzehnte entfernt liegende Werte gefälscht werden.
 
 Er räumte ein, dass es allen Beteiligten schwer falle, sich aus
 dieser Situation zu befreien. Schließlich müsse man dann zugeben,
 etwas falsch gemacht zu haben. Bislang werde einfach nur alles auf
 die Kinder und Enkel übertragen. Entscheidend war die Nacht vom 8.
 Mai 2010. "Damals haben die entschlossenen Franzosen - EZB-Präsident
 Trichet, IWF-Chef Strauss-Kahn und der französische Präsident Sarkozy
 mit seiner Finanz- und Wirtschaftsministerin Lagarde - alles
 durchgesetzt, was sie zuvor nicht erreicht hatten", so Willsch. Die
 Deutschen sind lediglich mit neuen Paragraphen nach Hause gegangen
 und waren überzeugt, dass dies der "Neue Euro" sei.
 
 Die gravierendste Folge dieser Politik sei langfristig der
 Glaubwürdigkeitsverlust aufgrund der erfolgten Rechtsbrüche. Das
 wiege schwerer als die aktuellen finanziellen Verluste. Nach Willschs
 Einschätzung "haben wir uns in hohem Tempo von unseren Prinzipien
 entfernt. Es ist schlicht ein Irrweg, das Schicksal unserer Währung
 von langen Verhandlungsnächten abhängig zu machen." Da die Prinzipien
 nicht mehr angewendet würden, werde inzwischen auf Sicht gefahren.
 Manchmal müsse man aber prinzipielle Entscheidungen treffen. Willsch
 forderte die Bürger auf, sich direkt an ihre Abgeordneten zu wenden.
 Das zeige durchaus Wirkung.
 
 Ederer, ein langjähriger Kenner Griechenlands, wies darauf hin,
 dass die Mehrheit der Griechen ein völlig anderes Verhältnis zum
 Staat habe als etwa die Deutschen. Die Griechen haben im Laufe ihrer
 Geschichte gelernt, dass der Staat ihr Feind sei. Gegen den Staat zu
 sein, war eine nationale Tat, denn dieser war nur der Repräsentant
 einer Besatzungsmacht. Ederer zeigte zudem in einem kurzen
 geschichtlichen Abriss, wie das Land sich immer wieder durch
 dramatische Fehlentscheidungen selbst in die Krise brachte, die
 Schuld aber stets im Außen suchte. "Griechenland hat bis heute nicht
 die Strukturen, auf denen man eine moderne Demokratie aufbauen kann",
 konstatiert Ederer.
 
 Ederer warnt davor, dass Tsipras die Verkörperung einer neuen
 links-sozialistischen und spirituellen Bewegung sei, die Europa
 verändern wolle. Diese breite sich nun mithilfe unserer Finanzierung
 aus. Auch Willsch hält die intensive Einmischung in die Innenpolitik
 anderer Länder als eine Folge der Bail-Out-Politik für höchst
 problematisch. Wenn Tsipras Solidarität sage, dann meine er deutsches
 Geld. Es sei schon verwunderlich, wie duldsam die Deutschen das alles
 ertragen. Auch bei uns hätten Rot-Rot-Grün die Koordinaten der
 westlichen Werte ebenso vergessen, wie das, was durch den Sozialismus
 angerichtet wurde.
 
 Neben dem Thema Griechenland spielte auch die Tagesaktualität der
 neuen Völkerwanderung eine wichtige Rolle. Willsch verwies darauf,
 dass die Sicherung des eigenen Territoriums die oberste Aufgabe schon
 des vordemokratischen Staates war. Nur so könne er auch die
 "Hausordnung" innerhalb seines Territoriums durchzusetzen.
 "Deutschland muss aufhören, weiter Ermunterungszeichen in die ganze
 Welt zu senden. Was zurzeit passiere, hat mit geordneter Verwaltung
 nicht mehr viel zu tun", erklärte Willsch abschließend.
 
 
 
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