| | | Geschrieben am 29-07-2015 Schwäbische Zeitung: "Merkwürdige Logik" - Leitartikel zur Einwanderungsregelung von Deutschland
 | 
 
 Ravensburg (ots) - Ein Einwanderungsgesetz soll es nun richten.
 Oder doch nicht? Und was genau soll es richten? Sicher ist im Moment
 nur: Hier wird kunterbunt vermengt, was korrekterweise sauber zu
 trennen wäre. Aber irgendwie scheint es ja um alle Varianten von
 Zuwanderung zu gehen - vom Kriegsflüchtling bis zum Hochschullehrer.
 Entsprechend bescheiden ist das Niveau der sachlichen
 Auseinandersetzung mit dem Thema. SPD, Grüne und Linke argumentieren,
 es würden deutlich weniger Asylsuchende kommen, wenn es endlich ein
 Einwanderungsgesetz gäbe. Sie suggerieren damit, es fehlten in
 Deutschland die rechtlichen Voraussetzungen für legale Zuwanderung.
 Das ist natürlich Humbug. Es gibt diese Möglichkeiten, die
 Bundeskanzlerin hat bei ihrer Balkanreise explizit darauf verwiesen.
 Richtig liegen die Linken dagegen mit dem Vorhalt, in der Koalition
 bahne sich ein "Kuhhandel" an. Weshalb sollte die SPD weitere
 Herkunftsländer zu sicheren ernennen, wenn im Gegenzug die Union beim
 Einwanderungsgesetz mitmacht? Die Sozialdemokraten hängen mit diesem
 Vorschlag einer merkwürdigen Logik an.
 
 Und was soll denn in so einem Einwanderungsgesetz stehen? Dass
 kommen darf, wer möchte? Dass nur die kommen dürfen, an denen die
 Wirtschaft ein Interesse hat? Das wären also im weitesten Sinne
 Facharbeiter oder Altenpfleger oder Ärzte, denen man den Umweg
 beziehungsweise Irrweg des Asylverfahrens ersparen möchte - zum Wohl
 dieser schrumpfenden Gesellschaft. Dem Gros der rund 600000 Menschen,
 die als Flüchtlinge in diesem Jahr in Deutschland erwartet werden,
 dürften die Qualifikationen fehlen. Und diejenigen, die darüber
 verfügen, würden dringend in ihren Herkunftsländern gebraucht.
 
 Man kann selbstverständlich in einem Einwanderungsgesetz klar
 bündeln, wie der Zuzug von Menschen nach Deutschland geregelt sein
 soll. Aber dann müssten erst mal alle Vorschläge auf den Tisch. Die
 gehen vermutlich weit auseinander. Eine schnelle Einigung ist nicht
 in Sicht - und die aktuellen Probleme könnte sie auch nicht lösen.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Schwäbische Zeitung
 Redaktion
 Telefon: 0751/2955 1500
 redaktion@schwaebische-zeitung.de
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 572359
 
 weitere Artikel:
 
 | 
Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zur Windkraft Stuttgart (ots) - Windkraft ist ein elementarer Bestandteil der  
Energiewende, die die Bevölkerung nach wie vor mehrheitlich  
befürwortet. Sie ist eine saubere Energieform.  Und sie  ist dank  
großer Fortschritte im Anlagenbau auf dem besten Weg,  sich zu einer  
wirklich günstigen  Energiequelle   zu entwickeln.  Ein Windkraftland 
wird Baden-Württemberg  dennoch nicht werden. Dafür ist der   
Rückstand zu anderen Bundesländern  zu groß.  Ab 2017 soll die  
Förderung der Windkraft so umgestellt werden, dass grundsätzlich die  
Windparks, die mehr...
 
Schwäbische Zeitung: "Eigensinnige Briten" - Kommentar zu Großbritanniens Flüchtlingsaufnahme Ravensburg (ots) - Die vielen Eritreer und Afghanen, die in Calais 
kampieren, haben es nach Europa geschafft. Aber es soll weiter gehen, 
nach Großbritannien, in einen Staat mit einer liberaleren  
Flüchtlingspolitik als der in Frankreich. In Großbritannien gibt es  
ein Netzwerk aus Landsleuten, die helfen können. Und nicht zuletzt  
wird dort eine Sprache gesprochen, die viele Flüchtlinge verstehen. 
 
   Doch auf der Insel, die sowieso mit ihrer Rolle in der EU hadert,  
ist Abschottung das Gebot. Man nimmt deutlich weniger Flüchtlinge auf mehr...
 
Lausitzer Rundschau: Schmiergeld im Kittel
Antikorruptionsgesetz im Gesundheitswesen Cottbus (ots) - Es ist ein gutes Zeichen, dass die organisierte  
Ärzteschaft erst gar nicht versucht hat, das Gesetz zur Bekämpfung  
der Korruption im Gesundheitswesen zu verhindern. Ob der Grund dafür  
tatsächlich ist, dass angeblich 99 Prozent der Mediziner nicht  
anfällig sind für die Verlockungen von Geld oder Reisen, sei  
dahingestellt. Auf jeden Fall sind die Ärzteverbände sensibel, wenn  
es um ihren Ruf geht. Denn Mediziner, die die Hand dafür aufhalten,  
dass sie ihre Patienten an bestimmte Labore, Fachkollegen oder  
Kliniken überweisen mehr...
 
Neue Westfälische (Bielefeld): Flüchtlinge
Leichtsinnige Mahnrufe
FLORIAN PFITZNER, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Wie häufig sich die Lage in den vergangenen  
Monaten zugespitzt hat, lässt sich kaum noch nachvollziehen. Gewarnt  
haben bisher jedenfalls viele im Politikbetrieb vor der "Last" der  
Flüchtlingsaufnahme. Künstlich aufgewühlt urteilten zudem  
Kommentatoren über asylsuchende Menschen in Notunterkünften -  
anscheinend ohne jemals ein Flüchtlingsheim von innen gesehen zu  
haben. Rhetorisch handeln sie in allen Positionen mindestens  
fahrlässig. Da ist zum Beispiel die Rede von "Bootsmigranten" - eine  
Wortschöpfung, die verschleiert, mehr...
 
Neue Westfälische (Bielefeld): Vergabe der Patientenberatung 
Gutsherrenart
PETER STUCKHARD Bielefeld (ots) - Die vier Mitglieder des Beirats, den das Gesetz  
zur Beratung der Krankenkassen und Patientenbeauftragten vorsieht,  
machen sich unbeliebt. Das ist unbequem und mutig, handelt es sich  
doch um ein Minderheitenvotum, denn der Beirat hat 17 Mitglieder.  
Doch die Einwände, die die vier Wissenschaftler in ihrem Brief an den 
Gesundheitsminister vorbringen, wiegen schwer. Es war bereits  
bekannt, dass das Unternehmen, das den Zuschlag bekommen hat, längst  
für einzelne Krankenkassen arbeitet und auch selbst Leistungen im  
Gesundheitssektor mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |