(Registrieren)

Schwäbische Zeitung: "Erdogan spielt mit dem Feuer" - Kommentar

Geschrieben am 28-07-2015

Ravensburg (ots) - Für Präsident Erdogan gibt es keine bösen und
guten Terroristen. Der IS und die militanten Kurden, die gegen die
islamistischen Fanatiker in Syrien kämpfen, sind nach seiner Logik
Brüder im Geiste und Feinde der Türkei, die beide vernichtet werden
müssen. Die größere Bedrohung für die türkische Führung ist die PKK,
für die USA und Nato sind es die Dschihadisten. Wenn Erdogan also nun
einen Krieg an zwei Fronten eröffnet, rechnet er sicher damit, dass
seine westlichen Partner ihm die Aufkündigung des Friedensprozesses
mit den Kurden nachsehen werden, solange seine Kampfjets regelmäßig
die IS-Stellungen angreifen.

Die neue Partie im Machtspiel des autoritären Herrschers verfolgt
das Ziel, die pro-kurdische Partei HDP in Ankara zu schwächen und der
regierenden AKP vor wahrscheinlichen Neuwahlen Oberwasser zu
verschaffen. Dass Erdogan damit jedoch einer möglichen Terrorwelle in
seinem Land Tür und Tor öffnet, ist unverantwortlich und
brandgefährlich. Der türkisch-kurdische Konflikt hat seit 1984
Tausende Tote gefordert. Das Ende des Friedensprozesses könnte das
Land um Jahre zurückwerfen und seine EU-Beitrittsperspektiven
endgültig begraben.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

572285

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Suedlink-Trasse muss neu geplant werden Hochspannung für die Politik MATTHIAS BUNGEROTH Bielefeld (ots) - Der Erfolg der Energiewende ist ein zentrales Projekt der amtierenden Großen Koalition in Berlin. 2022 soll das letzte deutsche Atomkraftwerk vom Netz gehen, so der Plan. Bis dahin muss die rund 800 Kilometer lange Suedlink-Trasse stehen, soll es in Bundesländern wie Bayern oder Baden-Württemberg nicht zu einem Engpass in der Energieversorgung kommen. Soll das Ziel erreicht werden, muss die Politik nun zielstrebiger vorgehen als bislang. Denn, sagen wir es deutlich, der Begriff Suedlink steht bislang für eine Serie mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Kampf gegen IS und PKK Sorgenpartner Türkei Fabian Fellmann, Brüssel Bielefeld (ots) - Die Türkei fordert das westliche Verteidigungsbündnis heraus. Zwar wurde auf NATO-Treffen immer wieder mit Sorge über die Südgrenzen des Bündnisses gesprochen. Doch das Augenmerk der NATO galt im vergangenen Jahr in erster Linie den grünen Männchen in der Ukraine und der Gefahr, die von ihnen für Osteuropa ausgeht. Gestern hat die Türkei die NATO daran erinnert, dass sie noch keine kohärente Strategie für ihren Umgang mit dem Nahen Osten hat. Die NATO selbst hält sich aus dem Kampf gegen den IS in Syrien und dem mehr...

  • Rheinische Post: Kommentar / Erdogans riskantes Spiel = Von Helmut Michelis Düsseldorf (ots) - Recep Tayyip Erdogan spielt mit dem Feuer: Mit der "Kriegserklärung" an die kurdischen Separatisten macht der türkische Präsident den Konflikt in Syrien und dem Irak noch unübersichtlicher, er bringt sein eigenes Land in Gefahr und die Nato in eine absurde Lage. Denn er bekämpft letztlich diejenigen, die die Nato als Verbündete gegen die Terrormiliz IS aus gutem Grund militärisch stärkt. Vieles spricht dafür, dass Erdogans Vorgehen innenpolitisch motiviert ist. Das Chaos in der Grenzregion zu Syrien bietet ihm mehr...

  • Rheinische Post: Bundesamt will bis September über mehr als 15.000 Anträge von Asylsuchenden vom Westbalkan entscheiden Düsseldorf (ots) - Mit einer konzertierten Aktion wollen die Behörden den Zustrom von Asylsuchenden vom Westbalkan stoppen und an eine ähnliche Aktion im Frühjahr anknüpfen, bei der binnen 60 Tagen über 15.000 Anträge von Kosovaren entschieden worden war. "Das wollen wir jetzt übertreffen", sagte der Präsident des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge, Manfred Schmidt, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Damit einher gehe eine verstärkte Aufklärung in den Herkunftsländern und konsequente Abschiebung. mehr...

  • Rheinische Post: Bundeswehrverband: "Patriot"-Abzug aus Türkei darf kein Tabu-Thema sein Düsseldorf (ots) - Der Deutsche Bundeswehrverband schließt einen vorzeitigen Abzug der deutschen "Patriot"-Flugabwehrraketen aus der Türkei wegen der veränderten Rahmenbedingungen des Konflikts nicht aus. Ein solcher Abzug "darf kein Tabu sein und muss im Parlament diskutiert werden", sagte der Bundesvorsitzende der Interessenvertretung der deutschen Soldaten, Oberstleutnant André Wüstner, der "Rheinischen Post" (Donnerstagausgabe). Doch trotz der Gefahr mögliche Terroranschläge nach den jüngsten Angriffen der Türkei auf die Kurden mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht