| | | Geschrieben am 19-07-2015 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Kuba und die USA
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 Bielefeld (ots) - Praktisch werden nur die Türschilder
 ausgetauscht, wenn die USA und Kuba heute ihre Botschaften in Havanna
 und Washington wiedereröffnen. Politisch bringt die volle
 Restauration der diplomatischen Beziehungen aber eine Zeitenwende.
 Nichts war einfach, um an diesen Punkt zu gelangen. Weder die
 zweijährigen Geheimverhandlungen, die ohne Vermittlung des Vatikans
 vermutlich im Sande verlaufen wären. Noch das siebenmonatige
 Tauziehen nach Verkündigung des ersten Durchbruchs im Dezember. Das
 Misstrauen auf beiden Seiten der Straße von Florida ist nach mehr als
 einem halben Jahrhundert kalten Kriegs überall präsent. Umso mehr
 verdient der Mut der Verfechter der Öffnungspolitik Anerkennung -
 hier wie dort.
 
 Zyniker sind schnell dabei, die Kompromissbereitschaft Havannas
 als Ausdruck der verzweifelten wirtschaftlichen Lage zu
 interpretieren. Tatsächlich war diese noch nie rosig auf der
 real-sozialistischen Karibik-Insel. Doch für Havanna funktionierte
 das von den USA verhängte Embargo stets recht gut als Ausrede, die
 Defizite des eigenen Systems hinwegzureden.
 
 Die Aufnahme diplomatischer Kontakte ist der Anfang vom Ende einer
 Legende, die es viel zu lange erlaubte, dem »Klassenfeind«
 hausgemachte Probleme in die Schuhe zu  schieben. Je mehr die USA die
 Kubaner friedlich herausfordern, desto mehr gerät das Regime in die
 Bredouille. Deshalb kann und darf die Botschaftseröffnung nicht der
 letzte, sondern muss der erste signifikante Schritt einer Politik
 sein, die Wandel durch Annäherung möglich macht. Es wird höchste
 Zeit, nun auch das unsinnige Embargo zu beenden.  Die Hardliner in
 den USA müssen sich zu Recht die Frage gefallen lassen, was sie mir
 ihrer Blockade erreicht haben. Die Antwort fällt eindeutig aus:
 leider nicht viel. Die Castro-Brüder sitzen noch immer fest im Sattel
 und unterdrücken ihre politische Opposition. Sollte angesichts  der
 traurigen Bilanz nicht   etwas Neues versucht werden?
 
 Wer von der Anziehungskraft westlicher Demokratie wirklich
 überzeugt ist, konnte kaum anders als auf diese Kehrtwende zu hoffen.
 Jeder Geschäftsmann, der nach Havanna reist, und jeder Tourist, der
 an den weißen Stränden einen Urlaub bucht, ist ein Botschafter der
 Freiheit.
 
 All das bedeutet weder Reformen über Nacht noch Wandel ohne
 Widerstand. Kuba bleibt eine Diktatur, die großen Nachholbedarf bei
 Bürger- und Menschenrechten hat. Wer das nicht sehen will, muss sich
 Blauäugigkeit vorhalten lassen. Aber die Saat ist gesetzt.
 US-Präsident Barack Obama wird  Erfolg haben. Denn je mehr die
 Kubaner durch Austausch mit normalen Amerikanern über das wirkliche
 Leben erfahren, desto unwiderstehlicher wird der Ruf der Freiheit.
 Die Wiederaufnahme voller diplomatischer Beziehungen schafft die
 Grundlage dafür.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Chef vom Dienst Nachrichten
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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