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Schwäbische Zeitung: Zur Griechenland-Krise: Und sie wissen, was sie tun

Geschrieben am 12-07-2015

Ravensburg (ots) - Wolfgang Schäuble eignet sich gut zum Buhmann.
Weil er sehr deutsch streng sein kann, schulmeisterlich, bisweilen
arrogant und verletzend. Kein Wunder also, dass sein Vorschlag eines
Grexits auf Zeit, - der sich im Detail durchaus interessant liest -
sogleich die Linke, die Grünen und Syriza schäumen lässt. Solange man
auf Schäuble und einige Osteuropäer zeigen kann, denen Griechenlands
Reformen nicht weit genug gehen, muss man sich nicht mit den
Vorschlägen auseinandersetzen.

Bei den Verhandlungen am Sonntag sah es so aus, als werde es dem
griechischen Finanzminister und auch seinem Regierungschef Alexis
Tsipras nicht gelingen, in Brüssel jenes Vertrauen der Geldgeber
zurückzugewinnen, das sie durch ihren chaotischen und
widersprüchlichen Stil in den vergangenen Tagen verspielt hatten. Was
weder Merkel noch Schäuble oder ihre Kollegen aus der Eurogruppe
öffentlich sagen würden, aber viele empfinden: Griechenland soll
schon gerne geholfen werden. Nur will man nicht dieser Regierung
unter die Arme greifen, einer Mannschaft, die nicht zu wissen
scheint, was sie tut.

Tsipras führt in Athen ein linkes Bündnis aus
Kapitalismuskritikern und Altstalinisten und koaliert dabei noch mit
ausländerfeindlichen Rechtspopulisten. Schuld sind immer die anderen,
mit Vorliebe die großen Finanzinstitutionen. Alexis Tsipras hat Linke
aus meist bürgerlichem Hause um sich gesammelt, um ein wenig
Revolution zu spielen. Dabei scheut seine Syriza nicht vor
totalitären Mitteln zurück: So werden jetzt schon Syriza-kritische
Journalisten in Griechenland eingeschüchtert, man möchte nur das
Beste über sich selbst lesen. Es mag nicht überraschen, dass ein
Politiker, der seinen Sohn nach dem Revolutionär Ernesto Che Guevara
benannt hat, der Meinung ist, man müsse der revolutionären Sache auch
mal mit ungewöhnlichen Mitteln auf die Sprünge helfen. Doch dabei
fährt er - salopp gesagt - sein Griechenland vor die Wand. Und er
spaltet die Europäische Union.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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