| | | Geschrieben am 05-07-2015 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur AfD
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 Bielefeld (ots) - Dass in einer Partei Streit auf offener Bühne
 tobt, ist kein Alleinstellungsmerkmal der AfD. Das kennt man auch von
 den anderen. Allerdings: Die verbale Rohheit, die Hemmungslosigkeit,
 die sich am Wochenende auf dem Parteitag der Alternative in Essen
 gezeigt hat, ist bezeichnend. Wie ein räudiger Hund wurde Bernd Lucke
 vom Hof gejagt, ausgebuht und angepöbelt. Dieser krawallige Stil ist
 kein Ausrutscher, kein Lapsus - sondern auch ein Fingerzeig, welche
 Richtung die AfD künftig unter der neuen Vorsitzenden Frauke Petry
 einschlagen dürfte. Politisch rückt die Partei jetzt  an den rechten
 Rand -  wie weit, wird sich zeigen. Für Lucke bleibt nur der Austritt
 aus der AfD, die er mal gegründet hat und die auch durch seine
 tatkräftige Mithilfe zum Intriganten-Stadl verkommen ist. Alles
 andere wäre Kamikaze. Es gibt nichts Verbindendes mehr zwischen ihm
 und dem neuen Vorstand, weder politisch noch persönlich. Die Spaltung
 der AfD wird kommen, und sie ist nach diesem Parteitag nur
 konsequent: in eine eurokritische Gruppierung und in eine
 pegidagewandelte AfD um Petry. National- und rechtskonservativ, vor
 allem in der Gesellschaftspolitik harsch in  Wortwahl und
 Programmatik. Auf dem Essener Konvent hat sich dies bereits gezeigt.
 Dass eine der beiden Formationen dann dauerhaft über fünf Prozent
 kommen wird, darf getrost bezweifelt werden. Die Extreme verabscheut
 auch der Wähler; es gab mal die Republikaner, die DVU, noch gibt es
 die NPD. Nach vereinzelten Wahlerfolgen haben sie sich alle jedoch
 wegen erheblicher Inkompetenz marginalisiert, oder sie waren dem
 Wähler dann doch zu radikal. Und für Luckes neue Truppe gibt es ja
 womöglich bald wieder die FDP. Ein Beleg dafür ist, dass die AfD in
 den letzten Wochen nicht punkten konnte, obwohl die Griechenlandkrise
 für sie wie ein Sechser im Lotto hätte sein müssen. Vermutlich werden
 viele Bürger, die der AfD bei den letzten Wahlen ihre Stimme gegeben
 haben, dies schon bereuen. Ihre Themen werden woanders seriöser und
 gemäßigter aufgegriffen. Mit dem Niedergang der AfD hat sich das
 Grundproblem für die etablierten Parteien freilich nicht erledigt.
 Vor allem Union und SPD dürfen sich jetzt nicht wieder zurücklehnen.
 Sie müssen sich nach wie vor fragen, wieso der Frust bei vielen
 Menschen so groß ist, dass die AfD zeitweise so stark werden konnte.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Chef vom Dienst Nachrichten
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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