| | | Geschrieben am 05-07-2015 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Griechenland
 | 
 
 Bielefeld (ots) - Die Griechen haben »Nein« gesagt.  Deutlich und
 unüberhörbar. Und    nun? Vorerst geht das Ringen weiter - auch wenn
 die Verhandlungen immer schwieriger werden und man nie weiter von
 einer Lösung entfernt war. Doch so sehr man sich über die  Hasardeure
 in der  hellenischen Regierung   ärgern muss,   so wenig kann
 Griechenland seine Probleme per   Volksabstimmung lösen. Im
 Gegenteil: Die Nöte Athens sind nur  noch     größer geworden. Die
 Europas allerdings auch.   Der    in Deutschland        verbreitete
 Wunsch, sich  nun  nicht mehr um die Griechen kümmern zu müssen, ist
 verständlich,      erst recht nach   diesem klaren Votum. Zugleich
 jedoch ist die Vorstellung        so naiv wie absurd. Auch wohnt  ihr
 Zynismus inne, denn wenn das Land        verarmt und jede Hoffnung
 verliert, sind  es   zuerst Millionen Menschen, die   leiden und
 nicht  etwa      die Regierenden in Athen - hätten sie es auch am
 ehesten      verdient.  Und die   Wahrheit ist leider noch viel
 bitterer.  Griechenland lehrt uns, dass etwas faul ist in der
 Europäischen Union  ganz allgemein und in der  Euro-Zone  besonders.
 So leidenschaftlich   um   Sparlisten, Hilfspakete und die dritte
 Nachkommastelle ökonomischer Kenndaten gestritten wird, so sprachlos
 ist Europa, wenn es um eine Idee von sich selbst und seiner  Zukunft
 geht. Lange, viel zu lange hat man geglaubt, das europäische  Projekt
 auch ohne      Diskurs über   das Ziel und   die Wege dahin
 vorantreiben zu können.  »Vorwärts immer, rückwärts nimmer« - so
 sieht es nicht nur, aber allen voran      EU-Kommissionspräsident
 Jean-Claude Juncker. Darum   wird man bei dem schon immer   etwas
 zu jovialen Luxemburger    auch jetzt wieder das Gefühl nicht los,
 dass er notfalls  jeden faulen Kompromiss eingeht,  um bloß
 weiterzumachen  wie bisher.    Doch dieses »Europa um seiner selbst
 willen« hat endgültig seine Legitimation verloren. Das ist das wahre
 Ergebnis der gestrigen Abstimmung.  Sie wird -  nein, sie muss die
 Stimme all jener  weiter stärken, die  Europa und den  Euro wollen,
 aber eben nicht     um den Preis   ständig und beinahe  ungestraft
 gebrochener Regeln.   Ihr wichtigster Kopf ist zweifellos der
 deutsche Finanzminister. Einmal mehr kommt es   auf  Wolfgang
 Schäuble an. Wo wollen wir    hin? Was sind wir bereit, dafür zu tun?
 Wer geht mit? Das sind die Kernfragen, die wir Europäer   offen und
 viel kritischer als bisher  diskutieren müssen. Untereinander und
 jedes Land  mit seinen Bürgern daheim.  Und nur   ehrliche  Antworten
 können den Weg weisen - für den Umgang mit den Griechen, mit den
 Briten und für  unser   Europa insgesamt. Kanzlerin Angela Merkel hat
 diese Debatte   in Deutschland so gut es ging  vermieden - und das
 trotz fünf Jahren Krise.    Ein Grund dafür  ist sicher, dass eine
 besser funktionierende  EU nur um die    für jedermann spürbare
 Preisgabe nationalstaatlicher Souveränität zu  haben sein wird.
 Europa kann beherzt voranschreiten oder bewusst zurücktreten - nur
 weiter  verharren kann es nicht.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Chef vom Dienst Nachrichten
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 570807
 
 weitere Artikel:
 
 | 
Badische Neueste Nachrichten: zu: AfD
Kommentar von Rudi Wais Karlsruhe (ots) - Eine Partei zu gründen, ist nicht schwer, sie zu 
etablieren umso mehr. Bernd Lucke hat am Wochenende nichts anderes  
erlebt als vor mehr als zehn Jahren der Hamburger Rechtspopulist  
Ronald Schill oder zuletzt die Piraten: Im Rausch der ersten Erfolge  
hat auch die Alternative für Deutschland begonnen, sich zu  
überschätzen, sie hat Menschen angezogen, die in anderen Parteien aus 
guten Gründen nie reüssiert hätten, und sich in Personaldebatten  
verhakt, die auch den wohlwollendsten Wähler verschrecken. 
 
 
 
Pressekontakt: mehr...
 
Schwäbische Zeitung: Zum Verhandeln gezwungen / Leitartikel zum Griechenland-Referendum Ravensburg (ots) - Europa steht am Tiefpunkt. Das Brüsseler  
Mantra, nach dem die EU aus jeder Krise bislang gestärkt  
hervorgegangen ist, scheint nicht mehr zu gelten. Die Grundlage  
europäischer Politik, nämlich der Kompromiss zwischen engverbundenen  
Staaten, wurde von Griechenlands Regierung als Erpressung  
zurückgewiesen. Diese Sichtweise verfing bei einer überraschend  
großen Mehrheit der Griechen. 
 
   Europa kann dieses eindeutige Ergebnis aber nicht ignorieren und  
muss mit der erstarkten griechischen Regierung zurück an den  
Verhandlungstisch. mehr...
 
Stuttgarter Nachrichten: Kommentar zu Griechenland Stuttgart (ots) - Auf Europa warten schwere Tage. Und harte  
Entscheidungen. Die Hilfsmilliarden für Griechenland sind verfallen.  
Und frisches Geld in ein Land zu pumpen, das sich überheblich  
entschieden hat, die Bedingungen dafür selbst zu bestimmen - wer kann 
das hinnehmen? Und so wird man, vom klaren Nein der Griechen  
gestützt, in Brüssel und anderen Euro-Hauptstädten kühl darüber  
nachdenken, ob man ein Land - auch wenn sich seine Bürger  
bereitwillig von ihrer Regierung haben belügen lassen - wirklich um  
jeden Preis in der Währungsunion mehr...
 
Rheinische Post: Kommentar: Nein zu Europa - Ja zum Grexit Düsseldorf (ots) - Griechenland hat sich gestern gegen Europa  
entschieden. Die Mehrheit der Wähler hat ihrem Regierungschef, der  
die Gläubiger als kriminelle Vereinigung diffamiert und europäische  
Politik als Durchsetzung nationaler Interessen missverstanden hat,  
den Rücken gestärkt. Damit haben Angela Merkel und die  
Pro-Griechenland-Fraktion in Europa, die sich immer wieder für neue  
Verhandlungen und gegen den Grexit ausgesprochen haben, verloren. Das 
Votum ist eine Wendemarke in der Geschichte der europäischen  
Integration. Nach mehr...
 
Neue Westfälische (Bielefeld): Europa-Politiker Elmar Brok: "Tsipras hat ein Volk manipuliert" Bielefeld (ots) - "Das ist kein schöner Tag", so die konsternierte 
Reaktion von Elmar Brok auf die ersten Hochrechnungen aus Athen. Das  
sagte er der Neuen Westfälischen Zeitung in Bielefeld  
(Montagausgabe). Brok saß wegen des Unwetters im Zug zwischen  
Bielefeld und Berlin fest. Eigentlich sollte er in der  
Live-TV-Sendung von Günther Jauch zum Ausgang des  
Griechen-Referendums Stellung nehmen. Das persönliche Ungemach ist  
für ihn jedoch ein kleines Übel im Vergleich zu dem, was den Griechen 
seiner Ansicht nach bevorsteht. "Es kann auf mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |