| | | Geschrieben am 05-07-2015 Schwäbische Zeitung: Zum Verhandeln gezwungen / Leitartikel zum Griechenland-Referendum
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 Ravensburg (ots) - Europa steht am Tiefpunkt. Das Brüsseler
 Mantra, nach dem die EU aus jeder Krise bislang gestärkt
 hervorgegangen ist, scheint nicht mehr zu gelten. Die Grundlage
 europäischer Politik, nämlich der Kompromiss zwischen engverbundenen
 Staaten, wurde von Griechenlands Regierung als Erpressung
 zurückgewiesen. Diese Sichtweise verfing bei einer überraschend
 großen Mehrheit der Griechen.
 
 Europa kann dieses eindeutige Ergebnis aber nicht ignorieren und
 muss mit der erstarkten griechischen Regierung zurück an den
 Verhandlungstisch. Doch selbst kühle Pragmatiker können sich nicht
 vorstellen, wie die Zusammenarbeit zwischen Premier Alexis Tsipras
 und den anderen EU-Regierungs-chefs in Zukunft vonstatten gehen soll.
 Die vergangenen fünf Monate - so lange regiert die
 Links-Rechts-Koalition in Athen - waren verheerend, politisch wie
 menschlich. Von einem nachhaltigen Vertrauensverlust unter den
 Partnern kann gar nicht gesprochen werden, da es dieses Vertrauen nie
 gegeben hat. Es macht sich Ratlosigkeit breit.
 
 Doch bevor es zu humanitären Hilfslieferungen wie für
 unterentwickelte Staaten in Afrika oder Asien aufgrund der
 dramatischen sozialen Situation vor Ort in Griechenland kommen wird,
 werden sich die Akteure irgendwie einigen. Das wird Geld kosten, aber
 die Finanz- und Weltwirtschaft wird daran nicht zerbrechen. Europa
 benötigt jetzt eine starke Führung. Das Eingeständnis, dass die EU
 selbst bei einem kleinen Land die Probleme nicht geregelt bekommt,
 wäre fatal.
 
 Ob man es mag oder nicht: Tsipras befindet sich in einer gar nicht
 mal so schlechten Verhandlungsposition. Nach dem faktischen
 Nichtbedienen der IWF-Kredite müssen die Gläubiger mit den Griechen
 über ihre Schuldenlast sprechen. Das haben sie bislang gescheut wie
 der Teufel das Weihwasser. Seit Sonntag kann dieses Thema nun nicht
 mehr verleugnet werden. Und darüber hinaus gibt es eine ganz
 entscheidende und übergeordnete Frage: Welche politischen Lehren
 ziehen die Euro-Staaten aus dieser Tragödie?
 
 
 
 Pressekontakt:
 Schwäbische Zeitung
 Redaktion
 Telefon: 0751/2955 1500
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