| | | Geschrieben am 20-05-2015 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Flüchtlingspolitik
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 Bielefeld (ots) - Die Ausgangslage ist vertrackt: Flüchtlinge
 sollen bei der riskanten Überfahrt im Mittelmeer nicht ertrinken.
 Aber sie sollen auch nicht in zu großer Zahl zu uns kommen. Also
 müssen wir verhindern, dass sie in die Boote der Schlepper steigen.
 
 Diesen logischen Schluss hat die Europäische Union (EU) gezogen
 und sagt den Schleusern den Kampf an. Nach der Verteilquote für
 Flüchtlinge ist das der zweite Schritt. Die Praxis wird zeigen, ob
 das ein Anfang sein kann. Der Weisheit letzter Schluss ist es nicht,
 weil in der Flüchtlingspolitik militärische Maßnahmen à la Australien
 kein Vorbild für Europa sein sollten. Dass die »libysche Regierung«
 den Vorstoß aus Brüssel ablehnt, scheint keine Bedeutung zu haben,
 weil Libyen kein Staat mehr ist.
 
 Dass die ideologisch aufgeheizte Flüchtlingsdebatte in Deutschland
 schrillere Töne erzeugt als anderswo, war zu erwarten. Manchen gilt
 jeder Mensch, der zu uns kommt, pauschal als Gewinn. Eine
 Differenzierung zwischen afrikanischen Armutsmigranten, verfolgten
 Christen und Jesiden aus  Nahost und qualifizierten Zuwanderern aus
 Spanien und Griechenland, die sich innerhalb der EU Arbeit suchen,
 ist nicht en vogue.
 
 Deutschland rechnet in diesem Jahr mit mehr als 400 000
 Flüchtlingen. Dass es in Europa etwa ein Drittel aller Asylsuchenden
 aufnimmt, ist auch seiner wirtschaftlichen Stärke geschuldet. Wenn
 man so will, liegt unsere Außengrenze heute auf den italienischen
 Mittelmeerinseln Sizilien und Lampedusa. Europa hat die illegale
 Einwanderung, organisiert von Mafiabanden, zu lange geduldet. Das
 soll sich nun ändern.
 
 Gründe für den Kurswechsel gibt es viele. Europa ist mit sich
 selbst beschäftigt und steht auch als politische Idee derzeit auf
 wackeligen Beinen. Wie soll sich Griechenland, das  vorm Kollaps
 steht, auch noch um Menschen aus Afrika kümmern? Dass Europa
 Verantwortung übernehmen muss, steht außer Frage. Denn auch seine
 Politik zählt zu den Ursachen der Wanderungsbewegungen. Die
 Luftschläge gegen das Gaddafi-Regime im Jahr 2011 mit Unterstützung
 von Frankreich und Großbritannien haben Libyens Staatlichkeit
 zerstört. Heute stechen von dort  aus die Seelenverkäufer in See.
 
 Wer die Ursachen der Flucht bekämpfen will, muss die Terrormiliz
 »Islamischer Staat« besiegen. Doch auch dafür scheint es schon zu
 spät zu sein.
 
 Das Ergebnis der Europawahl hat vor einem Jahr gezeigt, dass
 unorganisierte Zuwanderung zu extremen Reaktionen führen kann. Viele
 Menschen in Europa sehen den inneren Frieden gefährdet und fordern
 Kontrollen an den Grenzen ihrer Länder zurück - auch in Deutschland
 und hier vor allem im Osten.
 
 Europa muss sich nach außen abgrenzen, um nach innen Freizügigkeit
 garantieren zu können.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Chef vom Dienst Nachrichten
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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