(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar EU-Gipfel in Riga Einhegung des Konflikts Knut Pries, Brüssel

Geschrieben am 20-05-2015

Bielefeld (ots) - Der Ost-Gipfel in Riga ist eine Rückkehr zum
Ausgangspunkt. Auf einem Spitzentreffen zum EU-Projekt "Östliche
Partnerschaft" brach im Herbst 2013 die Krise aus, die seither die EU
in Atem hält und die Beziehungen zu Moskau vergiftet. Auf der
Konferenz im litauischen Vilnius weigerte sich damals der ukrainische
Präsident Janukowitsch, das Partnerschaftsabkommen mit der EU zu
unterzeichnen. In Kiew und den prowestlichen Landesteilen formierte
sich Widerstand, die Regierung ging mit Gewalt gegen die
Maidan-Bewegung vor. Am Ende suchte der Potentat das Weite. Präsident
Putin nahm den Umsturz zum Anlass, die Krim zu annektieren und die
Separatisten im Donbass zu unterstützen. Die Schuld - wie sollte es
anders sein? - ist umstritten. Trotz oder gerade wegen einer solchen
Verhärtung der Positionen im Ausgangskonflikt um die Ukraine versucht
die EU, das Zerwürfnis auf diesen zu beschränken. Das Treffen mit der
Ukraine, Georgien, Moldau, Armenien, Aserbaidschan und Weißrussland
soll gezielt aus dem Sog des großen Zwistes mit Moskau herausgehalten
werden. Die östliche Partnerschaft lohne sich und komme voran, vor
allem durch Intensivierung des Handels und verbesserte Reisefreiheit,
so die Brüsseler Haltung. Mit drei Ländern (Ukraine, Georgien,
Moldau) werden die Beziehungen durch Assoziierungsabkommen ausgebaut.
Mit Moldau gibt es Visumfreiheit, Georgien und die Ukraine sollen bis
Jahresende folgen. Und wenn die anderen drei, Armenien, Aserbaidschan
und Weißrussland, sich an Putins Eurasische Wirtschaftsunion binden?
Kein Problem, sagt die EU. In Brüssel wie in Berlin lautet die
Devise: Bloß kein Entweder-oder! Bemerkenswerterweise gibt es
Indizien, dass Moskau seinerseits Interesse an einer
Konflikteinhegung hat. Der Kreml scheint bereit, den Widerstand gegen
das Abkommen EU-Ukraine, das 2016 in Kraft treten soll, nicht auf die
Spitze zu treiben. Für die EU bedeutet die politische Linie für Riga
eine (Teil-)Abkehr vom Motto "Kein Business as usual nach der
Annexion der Krim". Diese Normalität soll es jetzt streckenweise sehr
wohl geben. Das ist vielleicht nicht prinzipientreu - aber politisch
klug ist es allemal.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

567586

weitere Artikel:
  • RNZ: "Taktiker mit dickem Pelz" zu Wolf/CDU Heidelberg (ots) - Die Rhein-Neckar-Zeitung (Heidelberg) kommentiert den Stand des baden-württembergischen CDU-Spitzenkandidaten Guido Wolf: "An Kritik am CDU-Spitzenkandidaten mangelt es wahrlich nicht. Zu wischiwaschi, zu wankelmütig, taktisch ungeschickt, so die Vorwürfe, die sich Guido Wolf gefallen lassen muss. Tatsächlich wandelt er, der derzeit vor allem durch Zurückhaltung auffällt, auf einem schmalen Grat. Denn: Durch Nichtstun kann Wolf zwar dem grünen Ministerpräsidenten nicht gefährlich werden, der seine PR-Reise mehr...

  • RNZ: AfD-Landeschef Kölmel: "Bernd Lucke bleibt im Boot" Heidelberg (ots) - Heidelberg. Der baden-württembergische AfD-Vorsitzende und Europaabgeordnete Bernd Kölmel hat sich klar hinter Bundesparteichef Bernd Lucke gestellt. Eine Distanzierung, um negativen Einfluss durch den Bundesstreit auf Landesebene zu vermeiden, "käme für mich nicht in die Tüte", so Kölmel im Interview mit der Rhein-Neckar-Zeitung (Freitag). "Wir sind bundesweit als AfD unterwegs, da müssen wir Krisen gemeinsam durchleben und gemeinsam Positionen finden." Natürlich dürfe es regionale Ausprägungen geben, sagte Kölmel mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Linnemann (CDU) für gesetzliche Verankerung von Schlichtungsverfahren Bielefeld (ots) - Für Carsten Linnemann, Chef der CDU/CSU-Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung, belegt das nun begonnene Schlichtungsverfahren zwischen der Lokführergewerkschaft GDL und der Bahn, dass auch im Tarifeinheitsgesetz eine Schlichtung dringend verankert werden sollte. Im Gespräch mit der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen (Freitagsausgabe) sagte Linnemann: "Der Schlichtungsversuch war überfällig. Er zeigt, wie wichtig eine gesetzliche Verankerung von Schlichtungsverfahren ist. Denn Hängepartien, wie jetzt mehr...

  • NOZ: Gespräch mit Barbara Hendricks, Bundesumweltministerin Osnabrück (ots) - Hendricks weist Vorwurf der Gefährdung von Arbeitsplätzen zurück Bundesumweltministerin reagiert auf Gewerkschafts-Kritik wegen Schließungen bei Coca-Cola - Mangelnder Einsatz der Politik für Mehrwegverpackungen? Osnabrück. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat den Vorwurf der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zurückgewiesen, durch mangelnden Einsatz für Mehrwegverpackungen Arbeitsplätze zu gefährden. "Das ist unsinnig. Der Vorwurf geht an die falsche Adresse", sagte Hendricks mehr...

  • NOZ: Gespräch mit Konstantin von Notz, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen Osnabrück (ots) - Nach Hackerangriff auf Bundestag: von Notz kritisiert "geradezu fahrlässige Untätigkeit der Bundesregierung" Grünen-Obmann im Digitalausschuss: Viel zu wenig für Schutz vor Ausspähung getan - "Das rächt sich heute" Osnabrück. Angesichts des Hackerangriffs auf den deutschen Bundestag kritisiert Konstantin von Notz, Obmann der Grünen im Ausschuss "Digitale Agenda", eine geradezu fahrlässige Untätigkeit der Bundesregierung in Bezug auf mögliche Cyberattacken. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht