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Westfalenpost: Martin Korte zur Terminierung der Fußball-Weltmeisterschaft

Geschrieben am 24-02-2015

Hagen (ots) - Es ist erst ein paar Wochen her, dass die Handballer
in Katar ihre Weltmeisterschaft ausspielten. Das Turnier mitten in
der Wüste war hervorragend organisiert - und völlig blutleer. In den
supermodernen Hallen blitzten die leeren Sitzschalen, obwohl die
Veranstalter vielen Fans aus dem Ausland sogar Geld für die Anreise
gezahlt hatten. Das ganze Emirat funkelte wie der blank geputzte
Siegerpokal - doch die Bevölkerung interessierte sich nicht die Bohne
für die exotische Sportart. Sicher, die Fußball-WM ist eine ganz
andere Nummer. Dass sie auch im Jahr 2022 ein Publikumserfolg wird,
steht fast so fest wie die Meisterschaft von Bayern München. Aber:
Katar ist und bleibt Standort einer Retorten-WM. Das Spektakel nun in
die Vorweihnachtszeit zu verlegen, ist das Eingeständnis der Fifa,
mit der Vergabe an den Wüstenstaat eine kapitale Fehlentscheidung
getroffen zu haben. Nun muss der Weltverband die Folgen tragen;
Karl-Heinz Rummenigge hat ja schon einen finanziellen Ausgleich für
die europäischen Spitzenvereine gefordert. Die Fans in aller Welt
können mit dem Termin leben. Sie werden ihren Spaß am Fußball auch im
Winter zu organisieren wissen. Aber: Das Theater um den Termin darf
nicht ausblenden, dass die WM auch aus anderen Gründen niemals hätte
an Katar vergeben werden dürfen. Die Machthaber dort pfeifen auf
demokratische Prinzipien. Wanderarbeiter, die schöne Stadien und
Hotels aus dem Wüstenboden stampfen, werden ausgebeutet und wie
Sklaven behandelt. Frauen gelten als Menschen zweiter Klasse,
Homosexualität ist verboten. Der Fifa (und anderen Sportverbänden)
ist das alles egal. Hauptsache, die Finanzen stimmen. Zumindest in
dieser Frage muss sich niemand Sorgen machen.



Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion

Telefon: 02331/9174160


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