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Schwäbische Zeitung: Durchsichtiges Kalkül

Geschrieben am 10-02-2015

Ravensburg (ots) - Alexis Tsipras verlangt von Deutschland
Reparationszahlungen in Milliardenhöhe. Formalrechtlich dürfte es
schwierig werden, solche Forderungen durchzusetzen. Es gibt Verträge,
die weitere Zahlungen ausschließen, auch Griechenland hat sie
unterschrieben. Und selbst wenn die Summe von elf Milliarden Euro,
von der die Rede ist, noch offen wäre: Deutschland hat sich in den
vergangenen Jahren als Bürge für die griechischen Schulden um ein
Vielfaches engagiert. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass
Griechenland sie jemals komplett wird begleichen können. Und selbst
bei einem Erlass wäre Athen immer noch hoch verschuldet.
Reparationszahlungen könnten die griechische Finanzmisere nicht
lösen.

Tsipras hat Anderes im Sinn. Bereits der Wahlkampf des
Linksaußen-Politikers war auf Vorbehalte in der Bevölkerung gegen
Deutschland aufgebaut. Die schürt er nun weiter. Das bringt
emotionale Zustimmung im eigenen Land, und es soll einen gewissen
moralischen Druck auf die Deutschen aufbauen. Das Kalkül dürfte aber
fehlschlagen. Berlin wird sich hüten, den Forderungen stattzugeben,
weil andere Länder, die ebenfalls unter dem Nazi-Terror und den
Kriegsfolgen zu leiden hatten, dem griechischen Vorbild folgen
könnten. Die historische Schuld der Deutschen ist durch Geld sowieso
nicht zu begleichen.



Pressekontakt:
Schwäbische Zeitung
Redaktion
Telefon: 0751/2955 1500
redaktion@schwaebische-zeitung.de


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