IS nutzt deutschen Neonazi-Internetdienst
Geschrieben am 20-11-2014 |   
 
 Hamburg (ots) - Die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) nutzt für 
ihre Kommunikation einen Internetdienst deutscher Neonazis. Das haben 
Recherchen des ARD-Politikmagazins "Panorama" des NDR ergeben.  
Demnach ist das "Medienzentrum" der Dschihadisten auch über einen  
E-Mail-Service erreichbar, den Rechtsextremisten zur sicheren  
Informationsübermittlung gegründet haben. 
 
   Pikant: Ausgerechnet ein Anbieter aus der rechtsextremen Szene,  
die in den vergangenen Monaten verstärkt gegen Salafisten und den IS  
mobil gemacht hat, sorgt offenbar mit dafür, dass der IS auf  
elektronischem Weg kommunizieren kann. Im IS-Propagandablatt "Dabiq"  
wird in der dritten Ausgabe (erschienen im Sommer) zur  
Kontaktaufnahme eine E-Mail-Adresse genannt, die über den  
Dienstleister "0x300" betrieben wird. Interessenten erreichen über  
diese Adresse das "Al-Hayat-MediaCenter" der Terrormiliz. In dem  
Online-Magazin, das in mehreren Sprachen erscheint, wird auch zu  
Anschlägen in Europa aufgerufen. 
 
   Hinter dem Service "0x300" stehen Neonazis aus dem Ruhrgebiet.  
Neben den Islamisten nutzen offenbar vor allem Rechtsextremisten den  
Internetdienst. Zahlreiche Kameradschaften und Neonazi-Gruppen sind  
über E-Mail-Adressen des Anbieters erreichbar - so etwa der  
"Nationale Widerstand Duisburg", die "Autonomen Nationalisten  
Göppingen", die "Kameradschaft Schwerin" oder die "Nationalen  
Sozialisten Nordharz". Rechtsextremisten empfehlen "0x300" als  
besonders sicheren und für deutsche Behörden nicht zugänglichen  
"Postfachanbieter". Die IP-Adresse werde nicht gespeichert, der  
Server stehe in den USA. Auf einer Seite, die "Nationalisten" Tipps  
zur Datensicherheit gibt, heißt es dazu: "Der Serverstandort wurde  
der Zielgruppe entsprechend gewählt" - will heißen: Da in den  
Vereinigten Staaten vieles, was in Deutschland als Volksverhetzung  
strafbar ist, unter Meinungsfreiheit fällt, haben die Betreiber den  
Standort in die USA gelegt. 
 
   Dem nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz liegen Erkenntnisse  
vor, dass Rechtsextremisten "0x300" zur verschlüsselten Kommunikation 
untereinander nutzen. Auch weitere Internet-Angebote sollen dem Zweck 
dienen, eine eigene Internet-Infrastruktur innerhalb der Neonazi-  
Szene aufzubauen. Als Schlüsselfigur dieses rechtsextremen  
Internet-Netzwerks gilt der 29-jährige Dortmunder Dennis Giemsch. Er  
war Anführer des 2012 verbotenen "Nationalen Widerstands Dortmund",  
ist nordrhein-westfälischer Landesvorsitzender der Neonazi-Partei  
"Die Rechte" und sitzt seit Juli im Rat der Ruhrgebietsstadt, als  
Nachrücker für Siegfried "SS-Siggi" Borchardt. Nach Aussage eines  
Aussteigers aus der rechten Szene bekannte sich Informatikstudent  
Giemsch im Kameradenkreis offen dazu, "0x300" zu betreiben. Dies  
bestätigen auch mehrere Beobachter der Szene. Anfragen von "Panorama" 
zum Internetdienst ließ er unbeantwortet. Erst vergangene Woche hatte 
Giemsch für Empörung gesorgt, weil er im Stadtrat eine Anfrage nach  
der Zahl der Bürger jüdischen Glaubens in Dortmund gestellt hatte. 
 
   "Die Rechte" beteiligte sich auch an den "Hooligans gegen  
Salafisten"-Aufmärschen. Im September tönten die Rechtsextremisten:  
Sollte sich in Dortmund eine "Scharia-Polizei" nach Wuppertaler  
Vorbild bilden, stünde bereits der "Stadtschutz der Partei Die Rechte 
bereit". Den "Islamischen Staat" bezeichnet die Partei als "vom  
Westen aufgebaute und durch den israelischen Geheimdienst Mossad  
mitgegründete Islamistenterrorgruppe". 
 
   Warum der IS ausgerechnet diesen E-Mail-Service nutzt, ist offen.  
Vom Innenministerium in Düsseldorf heißt es, dass Verbindungen  
zwischen Islamisten und Rechtsextremisten nicht bekannt seien. 
 
   Mehr zu "Panorama" unter www.panorama.de 
 
 
 
Pressekontakt: 
Norddeutscher Rundfunk 
Presse und Information 
Iris Bents 
Tel: 040-4156-2304 
 
http://www.ndr.de  
https://twitter.com/ndr
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