Westdeutsche Zeitung: Westdeutsche Zeitung zu: Lokführer-Streiks
Geschrieben am 03-11-2014 |   
 
 Düsseldorf (ots) - Von Annette Ludwig 
 
   Sollte der Chef der GDL, Claus Weselsky, die Lokführer tatsächlich 
in dieser Woche zu einem Megastreik aufrufen - und es sieht ganz  
danach aus - dann dürfte sich der Machtmensch endgültig aufs  
Abstellgleis manövrieren. Selbst den letzten verbliebenen  
Sympathisanten dürften die Argumente ausgehen, warum dieser Streik  
noch notwendig ist. Offenbar hat sich die Bahn in den jüngsten  
Spitzengesprächen selbst in dem umstrittenen Punkt der  
Verhandlungsmacht für die Zugbegleiter auf die GDL zubewegt. Doch  
kurz vor dem erhofften Durchbruch machte GDL-Chef Weselsky offenbar  
einen Rückzieher und ließ die Gespräche platzen. Eine Taktik, die er  
bereits bei den Tarifverhandlungen 2012 mit der Bahn praktiziert hat. 
Dieses Vorgehen hat nichts mehr mit klassischen Tarifverhandlungen zu 
tun, nichts mit der Frage nach mehr Lohn, und inzwischen wohl auch  
nichts mehr mit der Frage, ob die GDL auch für Zugbegleiter  
verhandeln darf. Hier geht es einzig und allein darum, ob der  
egozentrische Herr Weselsky seine Alles-oder-nichts-Denke durchsetzen 
kann. Dass am Ende von Verhandlungen in der Regel ein Kompromiss  
steht, scheint für ihn ausgeschlossen. Dieser Mann, der von sich  
selbst sagt, es sei "beeindruckend, Macht zu haben", missbraucht eben 
jene. Er schadet damit nicht nur dem Ansehen der Lokführer, sondern  
dem Ansehen der Gewerkschaften in Deutschland insgesamt. Selbst der  
Chef der IG Metall, Detlef Wetzel, nennt das Vorgehen der GDL  
"undemokratisch" und spricht vom "Tod der Gewerkschaftsbewegung". Und 
Weselsky missbraucht für sein Ansinnen obendrein Millionen von  
Bahn-Kunden, die bei den Streiks auf der Strecke bleiben. Es sieht  
ganz danach aus, als dass die GDL auch deshalb so kompromisslos nach  
vorne prescht, weil die Bundesregierung das Gesetz zur Tarifeinheit  
auf den Weg bringt. Also wollen sich die Lokführer noch schnell die  
Verhandlungsmacht für die Zugbegleiter sichern, bevor das Gesetz da  
einen Riegel vorschiebt. Dieses Kalkül könnte sogar aufgehen, leider. 
Denn offenbar ist weit und breit kein Mensch in Sicht, der Claus  
Weselsky jetzt noch zum Einlenken bringen könnte. 
 
 
 
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