(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Flüchtlingspolitik Zeit für einen Gipfel alexandra jacobson, Berlin

Geschrieben am 30-09-2014

Bielefeld (ots) - Es ist wahrlich nicht so, dass der bayerische
Ministerpräsident immer recht hätte. Aber manchmal sagt Horst
Seehofer auch etwas Vernünftiges. Für die Flüchtlinge fordert der
CSU-Politiker eine nationale Kraftanstrengung, ein Zusammenwirken von
Bund, Ländern und Kommunen. Auch die Grünen betonen seit längerem die
Notwendigkeit eines bundesweiten Flüchtlingsgipfels. Dass die
Bundesländer alleingelassen zum Teil heillos überfordert sind, zeigt
das Beispiel Nordrhein-Westfalen. Dass es zu Misshandlungen der
Flüchtlinge durch privates Wachpersonal kam, sollte aber niemand dazu
verleiten, gleich alle Mitarbeiter von privaten Wachdiensten unter
Generalverdacht zu stellen. Die objektive Lage ist so, dass häufig
gar nicht genügend Mitarbeiter von Wohlfahrtsorganisationen oder
städtisches Personal zur Verfügung stehen. Bis Ende des Jahres werden
wohl 200.000 Flüchtlinge nach Deutschland kommen. Betrachtet man die
geopolitische Lage mit den Krisenherden in Syrien, im Nordirak oder
in Zentralafrika, darf sich niemand der Illusion hingeben, dass die
Zahlen demnächst kleiner werden. Wenn Kommunen auf private Dienste
zurückgreifen, muss natürlich die Aufsicht verstärkt werden. Hier
wäre es sinnvoll, gemeinsame Standards zu entwickeln, die für alle 16
Bundesländer gelten. In Brandenburg werden etwa private Wachleute
seit einiger Zeit bereits vom Verfassungsschutz durchleuchtet, um
Rechtsextremisten von den Flüchtlingsunterkünften fernzuhalten. Auch
die jüngste Asylrechtsreform erfordert eine stärkere Zusammenarbeit
von Bund, Ländern und Kommunen. Schließlich hat der Bund sich bereit
erklärt, sich an den Gesundheitskosten bei den Flüchtlingen zu
beteiligen. Es ist sinnvoll, nicht alles den Kommunen zu überlassen,
die häufig von den Bundesländern schon für die Unterkunft viel zu
wenig Geld bekommen. Die Menschlichkeit einer Gesellschaft zeigt sich
im Umgang mit den Schwächsten. Die gegenwärtige Herausforderung ist
zu wichtig, um sich einfach durchzuwurschteln. Deshalb wäre es zu
begrüßen, wenn sich alle Verantwortlichen zur Verbesserung der Lage
so schnell wie möglich zur gemeinsamen Beratung an einen Tisch
setzen.



Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

549899

weitere Artikel:
  • Westdeutsche Zeitung: Das wahre Ausmaß ist viel größer = von Vera Zischke Düsseldorf (ots) - Auch Tage nach Bekanntwerden der Misshandlungsvorwürfe in drei Flüchtlingseinrichtungen des Landes ebbt die Empörung nicht ab. Im Gegenteil: Es zeigt sich, dass die Probleme weitaus größer sind als zunächst angenommen. Es geht nicht mehr nur um die Frage, wie es passieren konnte, dass vorbestrafte Gewalttäter als Sicherheitskräfte eingesetzt wurden. Inzwischen geht es um die Frage, wie das gesamte System der Flüchtlingsversorgung des Landes derart kollabieren konnte. Wie es sein kann, dass das Land offenbar derart mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Deutsche verbrauchen zu viele Ressourcen Neue Nachdenklichkeit gefragt MATTHIAS BUNGEROTH Bielefeld (ots) - Die Industrienationen betreiben Raubbau an der Natur, zulasten unseres Planeten und der rund 7,2 Milliarden Menschen, die auf ihm leben. Diese Feststellung des World Wildlife Fund (WWF) ist vom Grundsatz her nicht neu, doch sie ist Mahnung genug für jeden, eine neue Nachdenklichkeit an den Tag zu legen. Die Nachdenklichkeit könnte anfangen beim Umfang des täglichen Fleischkonsums. Denn die Fleischproduktion, warnt der WWF, hängt zu großen Teilen von der auf ein gigantisches Maß angewachsenen Sojabohnenproduktion mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Wenige Manipulationen bei Organvergabe In jedem Fall ein Leben retten martin fröhlich Bielefeld (ots) - Es klingt nach einer schlechten Nachricht: Der Verdacht auf Manipulationen bei der Organvergabe in Berlin hat sich bestätigt. Doch dahinter verbirgt sich eine gute Nachricht: Weitere bewusste Manipulationen in anderen deutschen Transplantationszentren sehen die Prüfer nicht. Was bleibt, ist die eigentliche Katastrophe. Die Spendenbereitschaft ist durch die Skandale der vergangenen Jahre drastisch gesunken. Hier sei jedoch die Frage erlaubt, warum das eigentlich so ist. Spendet man seine Organe, weil man einem Kranken mehr...

  • Weser-Kurier: Kommentar von Silke Hellwig zum Bremer Haushalt Bremen (ots) - Glück gehabt - Bremen scheint seinen Haushalt einmal mehr gebändigt zu haben, gerade so. Die Regierung profitiert von legendär niedrigen Zinsen und vertagten Investitionen, sodass offenbar mit Hängen und Würgen die Mehrausgaben ausgeglichen werden können, die sich angekündigt haben. Es ist nichts schändlich daran, Glück zu haben. Im Gegenteil. Die Frage ist nur: Was geschieht bei Pech? Gewiss, von hohen Steuereinnahmen und niedrigen Zinsen profitiert momentan nicht nur Bremen, sondern davon profitieren auch die anderen mehr...

  • Weser-Kurier: Kommentar von Joerg Helge Wagner zur Entwicklung im IS-Konflikt Bremen (ots) - Recep Tayyip Erdogan fliegen die Geister um die Ohren, die er aus der Flasche ließ. Noch als Premier hatte der türkische Präsident die islamistischen Milizen in Syrien klammheimlich gefördert. Das hatte zwei Ziele: Zum einen wollte er dem Regime des verhassten syrischen Diktators Baschir al-Assad schaden - zum anderen ging es darum, die Kurden-Milizen in Syrien, die der verbotenen Kurden-Partei PKK nahestehen, klein zu halten. Beide Ziele hat Erdogan nur zum Teil erreicht, und das um einen hohen Preis: IS-Kämpfer haben mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht