| | | Geschrieben am 25-09-2014 Weser-Kurier: Über die Freihandelsabkommen Ceta und TTIP schreibt Joerg Helge Wagner
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 Bremen (ots) - Bislang hatte Sigmar Gabriel einen guten Lauf:
 Erfolgreich hat er seine skeptischen Genossen in eine neue Große
 Koalition gelenkt und dort dann dafür gesorgt, dass sie ihre Akzente
 setzen konnten. So gut, dass man sich manchmal schon fragte, wer hier
 eigentlich der Junior- und wer der Seniorpartner ist. Aber die SPD
 wäre nicht die SPD, wenn sie nicht irgendwann am Glanz ihres
 Vorsitzenden kräftig kratzen würde. Und da Gabriel auch
 Wirtschaftsminister ist, bietet sich dafür das Thema
 Freihandelsabkommen an: Hier lässt sich sozialdemokratischer
 Traditionalismus vortrefflich mit den diffusen Vorbehalten der
 Bevölkerungsmehrheit verknüpfen. Keine internationalen
 Schiedsgerichte, vor denen Konzerne Staaten verklagen können. Und
 nicht nur das Europa-Parlament, sondern auch sämtliche nationale
 Volksvertretungen sollen zustimmen müssen - das sind die dicksten
 "roten Linien", die Gabriel von der Parteilinken gezogen wurden.
 Dabei hat sich der Wirtschaftsminister vom Max-Planck-Institut
 bestätigen lassen, dass der Investitionsschutz für Konzerne
 keineswegs deutsche Gerichte aushebele. Gleichwohl bemühte Gabriel im
 Bundestag die Vokabel "Paralleljustiz", die allgemein auf
 islamistische "Friedensrichter" gemünzt ist, um sich die Position der
 Parteilinken zu eigen zu machen. Zudem weiß Gabriel, was die EU
 riskiert, wenn die Abkommen Ceta und TTIP auch noch von 27 nationalen
 Parlamenten gebilligt werden müssen: Eine Abwertung des gerade
 aufgewerteten Europäischen Parlaments und sogar das völlige Scheitern
 der Abkommen - so, wie einst eine EU-Verfassung an nationalen
 Vorbehalten zerschellte. Damals mag noch ein überfrachtetes,
 unverständliches und damit untaugliches Werk gekippt worden sein. Nun
 aber würde eine Großchance nicht zuletzt für die Exportnation
 Deutschland vertan: 98 von 100 Zollschranken sollen fallen, Standards
 für Produkte und Dienstleistungen transatlantisch einheitlich werden.
 Aber was ist mit dem Seniorpartner der Koalition, der CDU? Man hat
 den Eindruck, dass eigentlich nur noch der linke Flügel der SPD in
 dieser Frage für Deutschland spricht. Offenbar rächt sich nun, dass
 die Kanzlerin den Wirtschaftsflügel ihrer Partei geradezu verkrüppelt
 hat.
 
 
 
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