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Allg. Zeitung Mainz: Wie kam's? / Kommentar zu Michael Hartmann (SPD)

Geschrieben am 25-09-2014

Mainz (ots) - Michael Hartmann ist mit einem blauen Auge
davongekommen. Das bedeutet nicht, dass er einen Promi-Bonus bekommen
hat. Juristisch liegt die Entscheidung sicher im üblichen Rahmen
dessen, was eine Staatsanwaltschaft in solchen Fällen zu tun pflegt.
So weit, so gut. Weil Hartmann aber Politiker ist, stellen sich die
uralten Fragen:Muss ein Politiker Vorbild sein, und soll er deshalb,
wenn er seine Vorbildfunktion verletzt, härter büßen als ein nicht
prominenter Bürger eines anderen Berufsstands? Antwort eins: Ja, er
muss Vorbild sein. Antwort zwei: Eine härtere "Strafe" besteht schon
darin, dass er in der Öffentlichkeit auf dem Präsentierteller steht
und schon eine Anklage in der Regel zum Verlust des Jobs führt. Siehe
Wulff. Konkret im Fall Hartmann: Er hat einen Straftatbestand erfüllt
und seine Vorbildfunktion verletzt. Aber drei Monate warten auf das
Verdikt sind auch schon ein Stück Strafe. Dann zehntausend Euro,
manche schrägen Blicke, damit kann es sein Bewenden haben. Ein
Warnschuss, den er beherzigen muss. Soweit das Juristische. Politisch
ist es schwieriger. Ausführlicher als bislang wird Hartmann zu der
Frage Stellung nehmen müssen, wieso es zu einer Absurdität kam, die
da heißt: Polizeiexperte kauft im Schrebergarten Stoff. Und die
Antwort, die er auf diese Frage gibt, sollte sein politisches Umfeld
und vor allem die Bürger ruhig und in höchstmöglichem Maße sicher
machen, dass es eine zweite Absurdität nicht gibt, und dass sonst
keine Leichen mehr im Keller liegen. Es wird sehr schwer, aber
Hartmann kann es schaffen. Wer jetzt eifernd, wütend oder
selbstherrlich den Stab über ihn brechen wollte, sollte bedenken: Wer
ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Wolfgang Bürkle
Newsmanager
Telefon: 06131/485828
online@vrm.de


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