Westdeutsche Zeitung: Der NSU-Ausschuss in NRW startet nicht vor Herbst - Aus den Fehlern der Anderen lernen
Ein Kommentar von Olaf Steinacker
Geschrieben am 29-08-2014 |   
 
 Düsseldorf (ots) - Nach vielem Hin und noch mehr Her befürworten  
nun alle Fraktionen im nordrhein-westfälischen Landtag einen  
Untersuchungsausschuss zu den Bluttaten des NSU im Land. Mindestens  
zwei Sprengstoffanschläge in Köln und ein Mord in Dortmund sollen auf 
das Konto der mutmaßlichen Terroristen gehen. Besonders SPD, Grüne  
und FDP hatten sich geziert und einen Ausschuss abgelehnt. Erst als  
Anfang Juni die CDU-Fraktion gemeinsam mit den Piraten beschlossen  
hatte, einen entsprechenden Antrag zu stellen, zogen die anderen  
Parteien mit. 
 
   Allzu eilig, mit der längst überfälligen Arbeit zu beginnen, hat  
es außer den NRW-Piraten allerdings keine Fraktion. Nach derzeitigem  
Stand ist ungewiss, ob der Ausschuss - vermutlich unter SPD-Vorsitz - 
vor dem späten Herbst an den Start gehen wird. Das aber muss kein  
Nachteil sein: Durch den Untersuchungsausschuss hat  
Nordrhein-Westfalen die Chance, in Sachen NSU einen unabhängigen Weg  
einzuschlagen. 
 
   Etwa dadurch, dass sich die parlamentarischen Aufklärer von allzu  
fragwürdigen Thesen verabschieden, die bisher die Richtung vorgegeben 
haben - sowohl in fast allen bisherigen Ausschüssen als auch im  
Münchener NSU-Prozess. 
 
   So wackelt die These ganz gewaltig, die braune Terrortruppe  
bestehe im Kern lediglich aus drei Mitgliedern. Die  
Bundesanwaltschaft hält dennoch eisern daran fest, auch der Münchener 
Strafsenat macht keinerlei Anstalten, sich davon zu lösen.  
Vorgegebene Deutung ersetzt den Aufklärungswillen. 
 
   Dieser Falle könnte man in NRW aus dem Weg gehen. Wenn man sich  
die rechten Strukturen im Land vornimmt; untersucht, wie die Szenen  
organisiert, vernetzt und wie sie möglicherweise mit dem NSU  
verbandelt sind. Dabei in Richtung der Neonazi-Hochburg Dortmund zu  
schauen, ist nicht verkehrt. 
 
   Auch ein Blick nach Thüringen lohnt. Der Untersuchungsausschuss in 
Erfurt hat die oft formulierte und konsensfähig gewordene Theorie vom 
bloßen Versagen der Ermittlungsbehörden widerlegt. Im  
Abschlussbericht ist von gezielter Sabotage, bewusstem Hintertreiben  
und mittelbarer Unterstützung der Rechtsextremen die Rede. Der Staat  
als Helfershelfer. Hoffentlich nicht auch in NRW. 
 
 
 
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