Sozialleistungen für EU-Zuwanderer: Paritätischer kritisiert "populistische Attitüde" des Regierungsberichts und warnt vor Maßnahmen wie Wiedereinreiseverboten
Geschrieben am 27-08-2014 |   
 
 Berlin (ots) - Der Paritätische Wohlfahrtsverband begrüßt die  
geplante finanzielle Unterstützung für Kommunen, die durch starke  
Zuwanderung aus Rumänien und Bulgarien besondere soziale  
Herausforderungen zu bewältigen haben. Zugleich übt der Verband  
Kritik an der auffällig "populistischen Attitüde" des heute im  
Kabinett vorgestellten Abschlussberichts des Staatssekretärsausschuss 
zur Sozialleistungsinanspruchnahme durch EU-Zuwanderer. Der  
Paritätische fordert die Bundesregierung auf, von den geplanten  
Restriktionen bei der Gewährung von Sozialleistungen Abstand zu  
nehmen. 
 
   "Dass der Bund den besonders betroffenen Kommunen finanzielle  
Unterstützung zusichert, ist ein wichtiges Signal, dass man sich zu  
seiner humanen Verantwortung bekennt. Umso unverständlicher sind  
Vorschläge wie Wiedereinreiseverbote oder zusätzliche Hürden bei der  
Kindergeld-Beantragung. Es gibt keinen flächendeckenden  
Sozialleistungsbetrug. Die angekündigten ordnungspolitischen  
Restriktionen sind daher vor allem heiße Luft. Wir sollten uns davor  
hüten, auf diese Art Vorurteile in der Bevölkerung gegen Rumänen und  
Bulgaren zu schüren", so Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des  
Paritätischen Gesamtverbandes. Die Beratungspraxis zeige: "Die  
Menschen wollen arbeiten und für sich und ihre Familien eine Zukunft  
aufbauen. Auch die Statistiken der Bundesagentur für Arbeit belegen,  
dass von einem massenhaften Missbrauch der Sozialsysteme keine Rede  
sein kann", so Schneider. 
 
   Der Verband weist daraufhin, dass bereits jetzt ausreichend  
Sanktionsmöglichkeiten bestehen, um Missbrauch von Sozialleistungen  
zu unterbinden. "Die Sozialgesetzbücher sehen für alle  
Arbeitssuchenden - auch für EU-Bürgerinnen und EU-Bürger -  
Sanktionsmöglichkeiten vor, um eine vorgetäuschte Arbeitssuche zu  
unterbinden. Es besteht keine Notwendigkeit für Verschärfungen", so  
Schneider. Auch die Hürden zum Zugang zu Kindergeld seien für  
EU-Zuwanderer schon jetzt so hoch, dass ein irregulärer Bezug für  
Kindergeld kaum möglich sei. Aktuell müssten EU-Bürgerinnen und  
EU-Bürger teilweise bis zu einem Jahr auf die Auszahlung von  
Kindergeld in Deutschland warten. Die geplanten Maßnahmen wie  
beispielsweise Wiedereinreiseverbote für EU-Bürgerinnen und EU-Bürger 
oder die zeitliche Befristung des Aufenthalts bei nicht erfolgreicher 
Arbeitssuche, seien darüber hinaus mit dem Grundprinzip der  
Freizügigkeit bzw. einer innereuropäischen Solidarität nicht  
vereinbar, warnt der Verband. 
 
   Der Paritätische fordert die Bundesregierung auf, von den  
geplanten Restriktionen Abstand zu nehmen und bekräftigt die  
Forderung, stattdessen umgehend den pauschalen und automatischen SGB  
II-Leistungsausschluss arbeitssuchender EU-Bürger zu korrigieren.  
"Die Unterstützung besonders von Zuwanderung betroffener Kommunen auf 
der einen Seite sowie gezielte Beratungs- und Unterstützungsmaßnahmen 
für EU-Zuwanderer zur schnellen Arbeitsmarktintegration auf der  
anderen, das sind die zwei Hebel, an denen wir ansetzen müssen",  
fordert Schneider. 
 
 
 
Pressekontakt: 
Gwendolyn Stilling, Tel. 030/24636305, eMail: pr@paritaet.org
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