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Allg. Zeitung Mainz: Putins Verantwortung / Kommentar zum D-Day

Geschrieben am 06-06-2014

Mainz (ots) - Es gab Zeiten, da galten Gedenktage als verstaubt.
Die Sicht hat sich gewandelt - glücklicherweise, denn mangelndes
Geschichtsbewusstsein birgt die Gefahr von Geschichtsklitterung. Die
wiederum bietet Nährboden für Legenden, um neues Unrecht zu begehen.
Diese Gefahr besteht derzeit in Russland. In der Sowjetunion, 1922
gegründet und 1991 aufgelöst, hieß der Zweite Weltkrieg "Großer
Vaterländischer Krieg". Wladimir Putins Vater kämpfte in diesem
Krieg. Die Sowjetunion zählte zu den Siegermächten, aber schon zu
Sowjetzeiten hatten viele Menschen im Machtbereich Moskaus das
bedrückende Gefühl, dass sie es in Wahrheit waren, die den Krieg
verloren. Daraus lassen sich Aufwallungen schüren: zurück zu
imperialer Attitüde, zurück vielleicht zur Sowjetunion, die meist arm
war, aber immer groß und zumeist furchterregend für die westlichen
Imperialisten. Putin ist kein Staatsmann, aber ein typischer Anführer
mit demagogischer Begabung. Er sollte sich allerdings vor Augen
halten, dass es der Siegeszug von Faschismus und verbrecherischem
Nationalismus in Deutschland war, der den Zweiten Weltkrieg erst
möglich machte. Und vor diesem Hintergrund muss Russlands Präsident
verantwortungsvoll abwägen, wie er in der Ukraine-Krise agiert, wie
er nationalistische und faschistische Kräfte bändigt. Der Westen darf
Putin nicht als Feind brandmarken, muss aber rote Linien ziehen und
Geschlossenheit beweisen. Schwer genug, da die Europäer doch gerade
alle Hände voll zu tun haben, in Sachen EU ihren eigenen Laden
zusammenzuhalten und gegen subversive nationalistische Kräfte zu
verteidigen.



Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Florian Giezewski
Regionalmanager
Telefon: 06131/485817
desk-zentral@vrm.de


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