| | | Geschrieben am 29-01-2014 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Obamas Rede
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 Bielefeld (ots) - Reden kann Barack Obama. Das hat er in seiner
 fünften Rede zur Lage der Nation einmal mehr unter Beweis gestellt.
 Verbindlich im Ton drohte er die Blockade-Politiker im Kongress
 künftig zu ignorieren. Ob der Präsident mit den in Aussicht
 gestellten Alleingängen besser regieren kann, muss sich erst noch
 zeigen. Skepsis scheint angebracht. Dafür gibt die amerikanische
 Verfassung dem Weißen Haus nicht genügend Macht.
 
 Auf jeden Fall nicht in der Innenpolitik. Jede echte Veränderung
 braucht hier die Zustimmung von Senat und Repräsentantenhaus. Sei es
 die dringend nötige Reform der Einwanderung, ein modernes
 Steuerrecht, Einschränkungen der Schnüffeleien der Geheimdienste oder
 schärfere Waffengesetze. Nichts von dem kam in dem Pleiten-, Pech-
 und Pannenjahr 2013 auf dem Capitol Hill auch nur einen Zentimeter
 voran. Und wenig sieht nach Durchbrüchen vor den wichtigen
 Zwischenwahlen im November aus.
 
 Tatsächlich ist Obamas »Jahr der Taten« nicht mehr als ein langer
 Waschzettel bescheidener Initiativen. Hier ein paar Cent mehr beim
 Mindestlohn für Arbeiter in Unternehmen, die aus dem Steuersäckel
 bezahlt werden. Da die Anhebung der Obergrenzen beim
 Kraftstoffverbrauch für Lastkraftwagen. Vielleicht symbolische
 Maßnahmen in der Frauen-, Familien- und Gleichstellungspolitik.
 Nüchtern betrachtet gesteht der »Yes-We-Can«-Präsident damit ein,
 dass die Zeit der großen Visionen vorüber ist. Die republikanische
 Mehrheit im Repräsentantenhaus hat den Reformeifer des Präsidenten
 bis auf weiteres ausgebremst. Das gilt übrigens auch für das
 erneuerte Versprechen, das Gefangenenlager Guantánamo endlich zu
 schließen.
 
 Im Alleingang etwas bewegen kann der einst mit großen Plänen
 angetretene Obama nur auf internationaler Bühne. Die einzige harte
 Nachricht aus der Rede ist deshalb die Veto-Drohung gegen neue
 Iran-Sanktionen durch den Kongress. Der Friedensnobelpreisträger
 weist damit die Falken in die Schranken, die seine Atom-Diplomatie
 aufzuhalten versuchen. Der Präsident sendet damit das richtige
 Signal. Wie Obama auch konsequent in Afghanistan den längsten Krieg
 in der US-Geschichte zu Ende bringt, die Drohneneinsätze weiter
 reduziert und die Latte für neue Militär-Einsätze hoch legt. In den
 Ohren mancher Sicherheitspolitiker muss es unerhört klingen, wenn der
 Präsident verspricht, den »permanenten Kriegszustand« der Supermacht
 zu beenden. Die USA werden unter diesem Präsidenten nur die
 Schlachten schlagen, die unbedingt ausgefochten werden müssen.
 
 Unterm Strich nutzte Obama die Rede zur Lage der Nation geschickt,
 seine Anhänger für die Kongress-Wahlen im Herbst zu mobilisieren.
 Deren Unterstützung wird er brauchen, um die Mehrheiten auf dem
 Capitol Hill zu verändern. Nur dann wird der Präsident für den Rest
 seiner Amtszeit auch besser regieren können.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Nachrichtenleiter
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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