| | | Geschrieben am 28-01-2014 Aachener Zeitung: Kommentar:
Geht es Ihnen gut?
Die Bundesregeirung will die Lebensqualität messen
Bernd Mathieu
 | 
 
 Aachen (ots) - Das ist mal eine ambitionierte Umfrage! Zukünftig
 wird Ihre Lebensqualität gemessen. Die Bundesregierung will Bürger in
 100 Dialogveranstaltungen befragen. Über die Qualität des Lebens
 lässt sich trefflich philosophieren. Wie definiert man Zufriedenheit?
 Als Abwesenheit von Krankheit? Ganz bestimmt. Als Verzicht auf
 Stress? Gewiss. Aber zu viele verstehen Lebensqualität immer noch als
 pekuniären Wohlstand, als ihren Anteil am Bruttosozialprodukt. Geld
 dient als Statussymbol. Da stehen Konsum und das
 Sich-etwas-leisten-Können in der ersten Reihe materieller
 Befindlichkeiten. Aber da muss es auch um den Preis gehen, den wir
 nicht bereit sind für die Dienstleistung ärmerer Gesellschaften zu
 zahlen, etwa für Lebensmittel und Billig-Textilien  im Supermarkt -
 mit dem Kassenbon als  Ausbeutungsnachweis in der Auseinandersetzung
 zwischen Arm und Reich, zwischen Wohlstand und Gerechtigkeit,
 zwischen Anspruch und Anstand. Reich und unglücklich Wir merken
 längst, dass Geld nicht der Gradmesser für Lebensqualität ist. Der
 hat mit Zeit, mit Familie, mit Freunden, mit einem vernünftigen
 Arbeitsplatz,  finanzieller Sicherheit, mit einem in unserem  Land
 trotz vorhandener kleiner Defizite exzellenten Gesundheitssystem, mit
 einer funktionierenden Demokratie, einer passablen Infrastruktur und
 der Fähigkeit zu tun, Positives zu würdigen und überflüssige Meckerei
 auszublenden. Manches politische Versprechen muss allerdings
 reklamiert werden: Der Zustand der Kitas, der Kinderbetreuung, der
 Schulen und der Universitäten spielt eine Hauptrolle. Zum Beispiel.
 "Wenn ich einen unglücklich machen wollte, würde ich ihn reich
 machen", hat der Abtprimas der Benediktiner, Notker Wolf, gesagt.
 Deutschland gilt, so konnten wir es im vorigen Jahr in einer Umfrage
 der BBC überrascht lesen, als das beste Land der Welt. Ist uns, den
 so häufig  Unzufriedenen,  das überhaupt bewusst? Die Menschheit war
 der Lebensqualität schon früher auf der Spur. "Es wäre ja auch
 unverständlich, dass das Endziel ein Spiel und das ganze Leben ein
 Arbeiten und Ertragen von Härten sein soll - um des Spiels willen."
 (Aristoteles, Nikomachische Ethik, Buch X, 6. Kapitel). Da hat der
 alte Meister schon gesagt: Wirtschaftswachstum, also Geld, alleine
 ist es nicht, das uns glücklich und zufrieden macht. Von Erben und
 Anglern Das lässt sich statistisch beweisen. Blicken wir dazu in das
 empfehlenswerte Buch "Wie viel ist genug?" von Robert und Edward
 Skidelsky, dort heißt es: "Das Glücksniveau in Großbritannien hat
 sich seit 1974 kaum verändert, während sich das reale
 Pro-Kopf-Einkommen im selben Zeitraum beinahe verdoppelt hat. In
 anderen Industrieländern sieht es ähnlich aus. Ab einem gewissen
 Niveau scheinen Einkommen und Glück nicht mehr gekoppelt zu sein."
 So viel wie zurzeit vererbten die Deutschen noch nie, 2013 die
 Rekordsumme von 254 Milliarden Euro. Jeder fünfte Erbe hat mehr als
 100000 Euro erhalten. Das pure Glück! Oder doch nicht. Ein schöner
 und sehr klug gestalteter Cartoon zeigt zwei Angler: Der angelnde
 Ex-Manager sagt zu seinem angelnden Nachbarn am Ufer: "Ich habe mein
 Leben lang gearbeitet, um mir diesen Traum zu erfüllen. Und Sie?"
 Antwort: "Ich bin jeden Tag hier. Schon immer." Das ist
 Lebensqualität pur. Die kann keine Kanzlerin und keine Regierung
 schaffen, dafür braucht man noch nicht einmal eine Umfrage, so
 sinnvoll und richtig das sein wird. Das muss man schon selber ändern,
 irgendwie, irgendwann.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Aachener Zeitung
 Redaktion Aachener Zeitung
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