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Badische Neueste Nachrichten: Untätiger Westen - Kommentar von Doris Heimann

Geschrieben am 24-01-2014

Karlsruhe (ots) - Die Entwicklung in der Ukraine macht
fassungslos. Noch fassungsloser aber macht die Untätigkeit der
Europäer und der internationalen Staatengemeinschaft. Was vor zwei
Monaten als friedlicher Massenprotest begann, ist mittlerweile zu
einem bürgerkriegsähnlichen Zustand geworden. Schuld daran haben ein
verlogener Präsident, sein Mentor im Kreml und die ungeschickt
agierenden Vertreter der Opposition. Doch warum sieht die EU, warum
sieht der Westen untätig dabei zu, wie sich das zweitgrößte
Flächenland Europas in einem Konflikt verkeilt, der leicht mit einem
großen Blutvergießen enden kann? Einst war man auch in Berlin
überzeugt, Ländern wie Afghanistan die Demokratie bringen zu müssen.
Dann zerstritten sich die Europäer über die Frage, wie man mit dem
Krieg der Amerikaner im Irak zu verfahren habe. Das waren wichtige
Themen. Jetzt brennt es mitten in Europa, in einem Land, wo
Hunderttausende bereit sind, für europäische Werte auf die Straße zu
gehen. Und EU-Kommissionspräsident Barroso droht der ukrainischen
Führung windelweich mit irgendwelchen Konsequenzen. Die Frage ist,
wovor alle so große Angst haben. Vielleicht vor Kremlchef Wladimir
Putin? Der Rückhalt aus Moskau und die versprochenen
Milliardenkredite sind es ja offenbar, die Janukowitsch darin
bestärken, keine wirklichen Zugeständnisse an die Opposition zu
machen. Die EU sollte eine viel stärkere Vermittlungsinitiative
ergreifen. Sie ist auch deshalb in der Pflicht, weil sie durch ihre
naive Politik den Konflikt mit ausgelöst hat. Überzeugt von der
eigenen Strahlkraft wollte man die Ukraine durch ein
Assoziierungsabkommen auf Westkurs bringen - und unterschätzte dabei
die geopolitischen Ansprüche Russlands. Jetzt kann nur eine
internationale Vermittlerkommission die Situation noch retten. Die
Ukrainer allein finden von den Barrikaden nicht mehr herunter.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


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