Hagen (ots) - Der  gelbe Engel liegt am Boden. Die Flügel sind 
wie gelähmt. Nur der Kopf bewegt sich noch. ADAC-Präsident Peter 
Meyer mimt nach der Bruchlandung den Unschuldsengel, mahnt eine 
Öffnung der Strukturen im Verein an und möchte die Mitglieder künftig
besser informieren. Hehre Vorsätze. Sie kommen zu spät, wirken 
hilflos und werden verpuffen. 
Mit der jüngsten Nachricht, 
Präsidiumsmitglieder haben Rettungshubschrauber des ADAC für 
Dienstreisen genutzt, hat sich der Automobilclub endgültig 
entzaubert. Die Glaubwürdigkeit ist dahin, der Vertrauensverlust 
enorm. Wenn Hubschrauber, aus öffentlichen Mitteln, Spenden und 
Mitgliedsbeiträgen finanziert, nicht mehr im Einsatz um Leben und Tod
unterwegs sind, sondern die hohen Herren von A nach B bringen, gibt 
es kein Pardon mehr. Der ADAC muss mit allen rechtlichen Mitteln 
aufgebockt und durchleuchtet werden. 
Dass das Amtsgericht 
München den Status des Automobilclubs prüft, überrascht nicht. Nur 
der Zeitpunkt. Warum nicht früher? Ein Verein, der alleine rund eine 
Milliarde Euro Beiträge kassiert, der in allen Lebensbereichen 
mitmischt, von Handyverträgen bis zu Versicherungen, ist längst kein 
Verein mehr. Der ADAC ist ein Wirtschaftsunternehmen, das sein Geld 
vermehren will. Die undurchschaubare Organisation erleichtert die 
Geschäfte und hilft bei der Einflussnahme, in der Autoindustrie und 
in der Politik. 
Letztere, besonders in Bayern, hat der 
ADAC mit seiner Kritik an der Maut mächtig verärgert. Warum werden 
jetzt die Missstände aufgedeckt? Der bayerischen Landesregierung und 
ihrem Bundesverkehrsminister Dobrindt kommt der tiefe Fall des ADAC 
nicht ungelegen. 
Pressekontakt:
Westfalenpost
Redaktion
 
Telefon: 02331/9174160