| | | Geschrieben am 23-01-2014 Badische Neueste Nachrichten: Überfällige Bündelung - Kommentar von MARTIN FERBER
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 Karlsruhe (ots) - Sigmar Gabriel wusste ganz genau, worauf er sich
 einließ, als er nicht nur das prestigeträchtige
 Wirtschaftsministerium übernahm, sondern auch noch den gesamten
 Bereich der Energiepolitik aus dem Umweltministerium in sein Haus
 holte. Mit dieser überfälligen Bündelung der Strukturen beendete er
 den Dualismus zwischen den beiden Ressorts in der Energiepolitik, der
 in der Vergangenheit immer wieder zu Kompetenzstreitigkeiten und
 Lähmungen geführt hatte, erst recht, wenn die Häuser von Politikern
 mit unterschiedlicher Parteizugehörigkeit besetzt waren. Dann ging es
 stets um die grundsätzliche Ausrichtung der Energiepolitik mit
 Kompromissen auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Gabriel hat daraus
 die Konsequenzen gezogen, aus seinem Haus ein mächtiges
 Energieministerium geschmiedet und zudem dafür gesorgt, dass im
 Umweltressort mit Barbara Hendricks eine treue Parteisoldatin sitzt,
 die ihm nicht in die Quere kommt. Der Preis für diese Aufwertung des
 Wirtschaftsministeriums ist allerdings hoch: Von nun an ist er ganz
 allein für Erfolg oder Misserfolg, für das Gelingen oder Scheitern
 der Energiewende verantwortlich. Es gibt niemanden im Kabinett, auf
 den er die Verantwortung abwälzen könnte. Mehr noch, die Energiewende
 entscheidet über sein weiteres politisches Schicksal. Steht er in
 vier Jahren mit leeren Händen da, ist sein Traum von der
 Kanzlerschaft geplatzt. Doch Gabriel ist entschlossen, diese
 Herausforderung anzunehmen und seinem ersten Meisterstück - dem
 sanften, aber beharrlichen Hinführen seiner widerborstigen SPD in die
 ungeliebte Große Koalition - das zweite Meisterstück folgen zu
 lassen: die Energiewende. In Rekordzeit hat er ein Eckpunktepapier
 für die Reform des EEG ausgearbeitet, das er sich auf der Klausur des
 Bundeskabinetts in Meseberg absegnen ließ, noch vor Ostern will er
 den Gesetzentwurf vorlegen, der bis zur Sommerpause von Bundestag und
 Bundesrat beschlossen werden soll. Hinter diesem Tempo steckt Kalkül.
 Die mächtigen und einflussreichen Lobbygruppen sollen erst gar keine
 Zeit bekommen, sich zu formieren und ihren Widerstand zu
 organisieren, sondern praktisch vor vollendete Tatsachen gestellt
 werden. Ein Selbstläufer ist seine Reform allerdings nicht. Denn
 Gabriel braucht auch die Länder, um seine Pläne durch den Bundesrat
 zu bringen. Dort ist die Große Koalition auf die Unterstützung der
 rot-grünen Länder angewiesen. Die harsche Kritik des
 schleswig-holsteinischen Ministerpräsidenten Torsten Albig an den
 Plänen Gabriels, der die Windkraftanlagen in seinem Land schützen
 will, gibt bereits einen Vorgeschmack auf die bevorstehenden
 Auseinandersetzungen, schließlich plant nicht nur der Bund eine
 Energiewende, sondern auch jedes Land seine eigene, die nur bedingt
 zusammen passen. Sigmar Gabriel wird in den nächsten vier Jahren vor
 allem Energie- und erst danach Wirtschaftsminister sein, dem es
 gelingen muss, bei der Gestaltung der Energiewende auch die Belange
 der Wirtschaft zu berücksichtigen. Ein Spagat. Mit Schonung kann er
 dabei nicht rechnen, ein Haifischbecken ist im Vergleich dazu ein
 friedliches Gewässer.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Badische Neueste Nachrichten
 Klaus Gaßner
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