| | | Geschrieben am 21-01-2014 "Wir wissen die Talente von Menschen zu schätzen, die in zwei Kulturen zuhause sind" (FOTO)
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 Berlin (ots) -
 
 Interview mit Bundesforschungsministerin Johanna Wanka zum
 Deutsch-Türkischen Wissenschaftsjahr / Eröffnung am Donnerstag in
 Berlin
 
 Die deutsch-türkische Zusammenarbeit in der Wissenschaft hat eine
 lange Tradition. Und sie ist besonders intensiv: Mehr als drei
 Millionen Menschen türkischer Herkunft leben in Deutschland, und mehr
 als fünftausend deutsche Firmen sind in der Türkei aktiv. "Das
 Kooperationspotenzial Deutschlands und der Türkei ist besonders groß.
 Das Deutsch-Türkische Wissenschaftsjahr 2014 wird dem einen weiteren
 Schub geben", sagt Bundesministerin Johanna Wanka im Interview mit
 bmbf-online, dem Internetauftritt des Bundesministeriums für Bildung
 und Forschung (BMBF). Eröffnet wird das Wissenschaftsjahr am 23.1. im
 Berliner E-Werk. Bundesministerin Wanka und ihr türkischer
 Amtskollege Isik halten die Eröffnungsreden. Das Ereignis wird via
 Livestream auf bmbf.de direkt im Internet übertragen.
 
 bmbf-online: Frau Ministerin Wanka, Ihr Ministerium organisiert
 gemeinsam mit dem türkischen Wissenschaftsministerium das
 Deutsch-Türkische Wissenschaftsjahr 2014. Worum geht es?
 
 Johanna Wanka: Das Deutsch-Türkische Wissenschaftsjahr hat ein
 großes Ziel: Es soll die Brücke zwischen unseren Ländern weiter
 ausbauen. Auf beiden Seiten gibt es ein großes Interesse an
 universitären Partnerschaften und Forschungszusammenarbeit.  Das hat
 eine lange Tradition. Das Fundament für die deutsch-türkischen
 Hochschulzusammenarbeit zum Beispiel wurde schon in den dreißiger
 Jahren durch Professoren gelegt, die vor dem nationalsozialistischen
 Regime in die Türkei geflüchtet waren. Der Hochschulkompass der
 Hochschulrektorenkonferenz verzeichnet aktuell 848 Kooperationen
 zwischen deutschen und türkischen Hochschulen, mit steigender
 Tendenz.  Für deutsche und europäische Wissenschaftler ist die Türkei
 ein bedeutender Partner. Der Austausch von Studenten ist längst
 selbstverständlich.
 
 bmbf-online: Was konkret planen Sie?
 
 Johanna Wanka: Am 23. Januar wollen wir das Wissenschaftsjahr in
 Berlin eröffnen. Schwerpunkte des Jahres sind Schlüsseltechnologien
 wie zum Beispiel die Informations- und Kommunikationstechnologien,
 die Nano- und Biotechnologie und die Herausforderungen des globalen
 Wandels. Zentral ist ein Ideenwettbewerb. Mit ihm suchen wir nach
 Vorschlägen: Wie können zum Beispiel neue Partnerschaften zwischen
 deutschen und türkischen Forschungseinrichtungen, Unternehmen und
 Bildungsanbietern initiiert werden? Gefördert werden Konferenzen,
 Workshops, Delegationsreisen und andere öffentlichkeitswirksame
 Termine. Wissenschafts- und Bildungsorganisationen bekommen so die
 Möglichkeit,  ihre Aktivitäten einer breiten Öffentlichkeit
 vorzustellen. An diversen deutschen Hochschulen gibt es zudem
 Türkei-Wochen.
 
 bmbf-online: Wenn Sie die vielen deutsch-türkischen
 Wissenschaftsprojekte betrachten - welches ist das spannendste?
 
 Johanna Wanka: Das ist sicher die Türkisch-Deutsche Universität in
 Istanbul, die TDU, die gerade ihre Arbeit begonnen hat.  Sie ist
 wirklich etwas Besonderes im Verhältnis unserer beiden Länder und
 verleiht  der  Zusammenarbeit beider Seiten eine neue Dimension. Das
 deutsche Bundesbildungsministerium und die türkischen Partner
 finanzieren das Projekt gemeinsam. An der TDU haben sich mehr als 130
 Studenten eingeschrieben - für die Bachelorstudiengänge Jura,
 Mechatronik und BWL und die Masterstudiengänge "European and
 International Affairs" und "Interkulturelles Management". Diese
 Studiengänge wurden zusammen mit deutschen Hochschulen entwickelt.
 Deutsche und türkische Professoren teilen sich die Lehre. Hinzu
 kommen Studien- und Praxisaufenthalte in Deutschland.  Ein Aspekt ist
 mir dabei besonders wichtig: Die TDU soll eng mit der türkischen und
 deutschen Wirtschaft zusammenarbeiten.
 
 bmbf-online: Die türkische Wirtschaft wächst sehr schnell. Welche
 Rolle spielt das?
 
 Johanna Wanka: Eine sehr große. Gut ausgebildete Fachkräfte - etwa
 die Absolventen der TDU - sind sehr gefragt. Die Leistungen, die an
 der TDU  erbracht werden, kommen so unseren beiden Ländern direkt
 zugute. Darüber hinaus fördern unsere Regierungen schon gemeinsam
 Projekte, bei denen mindestens ein Unternehmen und ein akademischer
 Partner in Deutschland und der Türkei zusammenarbeiten, die
 sogenannten "2+2 Projekte". So können wichtige Innovationen
 entstehen, zum Wohle beider Länder. Darum möchte ich noch ein
 weiteres Beispiel unserer Zusammenarbeit nennen: Das
 Forschungszentrum "German-Turkish Advanced Research Centre for
 Information and Communication Technologies" mit Sitz in Berlin und
 Istanbul, das zeigt, wie anwendungsnah unsere gemeinsame Forschung
 ist.
 
 bmbf-online: Internationale Wissenschaftsjahre hat es schon viele
 gegeben. Sie sind Teil der Strategie der Bundesregierung,
 Wissenschaft und Forschung zu internationalisieren. Was ist dieses
 Mal anders?
 
 Johanna Wanka: Dieses Deutsch-Türkische Wissenschaftsjahr ist
 sicher nicht nur für die Wissenschafts-Community von Interesse. Denn:
 In Deutschland leben fast 3 Millionen Menschen türkischer Herkunft,
 von denen etwas mehr als die Hälfte die deutsche Staatsangehörigkeit
 besitzt. Die meisten von ihnen fühlen sich hier sehr wohl und
 bereichern unser Land, einige haben große Verdienste in der
 Wissenschaft und in der Wirtschaft erworben. Natürlich gibt es auch
 Schwierigkeiten. Doch längst wissen wir die Talente von Menschen zu
 schätzen, die in zwei Kulturen zu Hause sind und mehrere Sprachen
 sprechen. Ich bin überzeugt, dass die Potenziale gerade der jungen
 Leute mit Einwanderungshintergrund eine wichtige Chance für
 Deutschland bieten.
 
 bmbf-online: Und umgekehrt? Was ist mit den Deutschen in der
 Türkei?
 
 Johanna Wanka: Unsere Länder sind miteinander verflochten. Mehr
 als 5000 deutsche Firmen sind in der Türkei aktiv. Das zeigt, wie
 dynamisch die Türkei ist, wie stark ihre Wirtschaft. Und vergessen
 Sie nicht: Viele Millionen Deutsche machen jedes Jahr Urlaub in der
 Türkei. Beide Länder profitieren vom Austausch, und mit der
 fortschreitenden Einbindung der Türkei in den europäischen
 Integrationsprozess gewinnen auch die deutsch-türkischen Beziehungen
 weiter an Bedeutung.  Das Kooperationspotenzial Deutschlands und der
 Türkei ist besonders groß. Das Deutsch-Türkische Wissenschaftsjahr
 2014 wird dem einen weiteren Schub geben.
 
 Weitere Informationen finden Sie unter
 http://www.bmbf.de/de/22881.php
 
 
 
 Pressekontakt:
 Oliver Hoischen
 
 Öffentlichkeitsarbeit
 Bundesministerium für Bildung und Forschung
 
 Hannoversche Straße 28-30, 10115 Berlin
 T +49 3018 57-5286
 F +49 3018 57-85286
 Oliver.Hoischen@bmbf.bund.de
 www.bmbf.de
 
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