| | | Geschrieben am 17-01-2014 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Obamas Rede zur NSA
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 Bielefeld (ots) - Barack Obama setzt mit seinen Vorschlägen für
 die Reform der National Security Agency (NSA) einen Schritt in die
 richtige Richtung. Der Präsident stärkt die Abwehrrechte nicht nur
 seiner Bürger gegen einen Sicherheitsapparat, der sich seit dem 11.
 September 2001 wie eine Krake ausbreitet. Dass der Staatsrechtler im
 Weißen Haus am Freitag seine mit Spannung erwartete Rede zu den
 Konsequenzen aus den Enthüllungen Edward Snowdens im
 Justizministerium verkündet, unterstreicht das Primat des
 Rechtsstaats über das Schattenreich der Spione.
 
 Obama verdient Beifall für die Stärkung der Aufsicht durch das
 geheime FISA-Gericht, in dem ein Bürgerrechtsanwalt künftig die
 Privatsphäre der Bürger gegen die Ansprüche von Horch, Lausch und Co.
 vertreten kann. Auch geplante Änderungen beim Zugriff auf die
 Datensammlungen der NSA bedeuten eine Beschränkung der Geheimdienste.
 Der Präsident hat viele richtige Dinge über das Spannungsverhältnis
 von nationaler Sicherheit und individueller Freiheit gesagt. Doch bei
 aller Symbolik und Rhetorik geht Obama nicht weit genug, die Sorgen
 über den wuchernden Überwachungsapparat der Supermacht aus der Welt
 zu schaffen.
 
 Zudem fehlt ihm das politische Instrumentarium für den großen
 Wurf. Er hätte die Macht, bescheidene Kurs-Korrekturen per Dekret
 anzuordnen. Die Zuständigkeit für grundsätzliche Änderungen liegt
 aber beim Kongress. So gesehen könnte es sich als cleverer Schachzug
 erweisen, dass Obama in seiner Rede wesentliche Aspekte der Reform
 den Gesetzgebern im Kapitol vor die Füße legt.
 
 Dass Obama die Rechte unbescholtener Bürger im Ausland anerkennt,
 ist eine Geste. Konkret verändert sich wenig. Wie es überhaupt ein
 Missverständnis ist, zu glauben, der Präsident der USA sei dafür
 zuständig, die Privatsphäre der Europäer zu schützen. Staaten teilen
 keine Freundschaft, sondern haben gemeinsame Interessen. Ansonsten
 bleiben sie Wettbewerber, zuweilen auch Gegenspieler.
 
 Der Glaube, Obama werde freiwillig ein zentrales Instrument
 amerikanischer Machtausübung aus der Hand geben, ist nicht nur naiv,
 sondern grob fahrlässig. Für den Schutz vor Lausch- und Spähangriffen
 muss die eigene Regierung sorgen.
 
 Dass sich die Empörung hierzulande auf die USA richtet, kommt
 denen, die für die Sicherheitslücken verantwortlich sind, gewiss
 nicht ganz ungelegen. Der Buhmann Obama hat sich wunderbar geeignet,
 von den eigenen Defiziten abzulenken. Statt über fehlgeleitete
 Erwartungen enttäuscht zu sein, gilt es im Cyberspace aufzurüsten.
 
 Dazu braucht es ein Konzept, Geld und politischen Willen. Keine
 NSA-Reform wird jemals leisten, was die Europäer nur selbst können.
 Zumal diese nicht nur Zielscheibe der US-Geheimdienste sind, sondern
 auch von Chinesen, Russen und anderen Kräften, denen Bürgerrechte
 herzlich egal sind.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Nachrichtenleiter
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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