| | | Geschrieben am 17-01-2014 Aachener Nachrichten: Gefährliche Schieflage - Die Kritik an den deutschen Exportüberschüssen ist berechtigt; Von Joachim Zinsen
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 Aachen (ots) - Hurra, die deutsche Wirtschaft war 2013
 Export-Weltmeister. Wieder einmal. Gut, andere üben daran heftige
 Kritik. Zum Beispiel die USA. Oder die EU-Kommission. Oder viele
 unserer Nachbarstaaten. Aber die sind alle nur neidisch, wollen uns
 den Erfolg madig machen, weil sie nicht so tüchtig sind wie wir.
 Also lasst sie ruhig weiter zetern. Wir sind stolz und kümmern uns
 nicht um das Geschrei. So oder ähnlich reagieren Bundesfinanzminister
 Wolfgang Schäuble und große Teile der Medien auf die immer lautere
 Kritik am deutschen Wirtschaftskurs.  Doch mit dieser schlichten
 Argumentation führen sie ihr Publikum (bewusst?) auf eine falsche
 Fährte. Denn die internationale Gemeinschaft beklagt keineswegs die
 Höhe der deutschen Exporte. Sie stört sich allein an unserem
 gigantischen Überschuss im Außenhandel, also daran, dass wir deutlich
 mehr ausführen als einführen. Da besteht ein himmelweiter
 Unterschied.  Im vergangenen Jahr hatte die Leistungsbilanz erneut
 eine heftige Schlagseite. Nach jüngsten Schätzungen wurden 2013 von
 der deutschen Wirtschaft  Güter für umgerechnet 260 Milliarden Dollar
 mehr in alle Welt verkauft, als wir in anderen Staaten eingekauft
 haben. Um 7,3 Prozent lagen die Exporte über den Importen. Tendenz
 weiter steigend. Auch das ist ein Weltrekord. Was daran schlimm ist?
 Nun, extreme Überschüsse in einer Leistungsbilanz führen dazu, dass
 andere sich automatisch verschulden müssen. Deutschland verkauft also
 auf Pump. Wer dieses Modell dauerhaft pflegt, darf sich nicht
 wundern, wenn Handelspartner in tiefe Schuldenkrisen geraten. So, wie
 es im Euro-Raum geschehen ist. Diese Staaten müssen dann irgendwann
 finanziell unterstützt werden. Oder ihnen müssen die Schulden
 erlassen werden. Langfristig schneidet sich eine allein auf den
 Export fixierte Volkswirtschaft somit  ins eigene Fleisch. Die
 Importe stimulieren Die Bundesregierung sollte deshalb nicht länger
 versuchen, die  internationale Kritik als lächerlich abzutun.
 Deutschland muss tatsächlich sein Ungleichgewicht im Außenhandel
 abbauen. Und zwar durch einen höheren Import. Stimulieren könnte ihn
 eine Investitionsoffensive der öffentlichen Hand.  Oder eine Stärkung
 der Kaufkraft breiter Bevölkerungsschichten. Zum Beispiel durch ein
 deutlich steigendes Lohnniveau. Genau das fordern denn auch die
 internationalen Kritiker. Dieser Weg läge nicht nur im ureigenen
 Interesse der meisten Arbeitnehmer in Deutschland, die in den
 vergangenen Jahren mit sinkenden oder stagnierenden Reallöhnen zu
 kämpfen hatten. Profitieren würden davon auch alle Unternehmen, die
 in erster Linie für den deutschen Binnenmarkt produzieren. Selbst die
 Exportwirtschaft muss nicht zwangsläufig als großer Verlierer der
 Kurskorrektur da stehen. Denn wenn die These stimmt, dass der
 weltweite Erfolg deutscher Produkte Ausdruck deutscher
 Qualitätsarbeit ist und nicht der schwachen Lohnentwicklung  in den
 vergangenen Jahre zu verdanken ist, dann wird sie auch weiterhin gute
 Geschäfte machen.
 
 
 
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