| | | Geschrieben am 16-01-2014 Besser leben in Nordrhein-Westfalen / VdK fordert gleiche Teilhabechancen für alle - unabhängig vom Wohnort (FOTO)
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 Düsseldorf (ots) -
 
 Zu wenig Ärzte, mangelhafte Pflegestrukturen, schlechte
 Bildungschancen und eingeschränkte politische Teilhabe: Wer in NRW in
 einem ärmeren Stadtteil leben muss, hinkt bei der sozialen Teilhabe
 fast automatisch hinterher. Das kritisierte der Vorsitzende des
 Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen Karl-Heinz Fries heute in
 Düsseldorf: "Insgesamt stellen wir in unserem Bundesland stark
 divergierende Lebensverhältnisse fest. Speziell das Ruhrgebiet ist
 mit seinen fünf Millionen Einwohnern und hochverschuldeten
 Großstädten die Problemregion Nummer eins der Republik. Dort hat sich
 in vielen nördlichen Stadtteilen Armut manifestiert. Die
 Gesundheitsversorgung, der Bildungsstand, aber auch die
 Lebenserwartung sind eher gering."
 
 Vor rund 120 Gästen aus Politik, Verwaltung und sozialem Leben in
 NRW führte Fries beim traditionellen Neujahrsempfang des
 Sozialverbands VdK Nordrhein-Westfalen weiter aus: "Gerade die
 Ärzteversorgung im Revier wie auch im ländlichen Bereich bereitet uns
 große Sorge. Während wir in gut situierten Stadtteilen ein
 Überangebot an Medizinern beobachten, sind Armutsviertel
 unterversorgt, auch weil dort eben wenige Privatpatienten wohnen.
 Wenn wir die ärztliche Versorgung für alle gleichermaßen
 sicherstellen möchten, muss endlich ein Ausgleich bei der räumlichen
 Verteilung geschaffen werden." Das gelte in besonderer Weise für das
 Ruhrgebiet, in dem sich nach dem Willen des Gemeinsamen
 Bundesausschusses weit mehr Bürger einen Arzt teilen müssen als in
 allen anderen Metropolregionen Deutschlands: "Die Bedarfsplaner haben
 hier willkürlich einen geringeren als den normalen städtischen
 Versorgungsgrad festgelegt. Diese Eingruppierung als 'Sonderregion'
 gehört endlich abgeschafft", forderte der VdK-Landesvorsitzende.
 
 Er ging in Hinblick auf die im Frühjahr anstehenden Kommunal- und
 Europawahlen außerdem auf den Zusammenhang zwischen sozialer und
 politischer Ungleichheit ein: "Immer mehr einkommensschwache und
 bildungsferne Menschen ziehen sich aus unserer Demokratie zurück.
 Dabei hat der Wohnort unmittelbare Auswirkungen auf die politische
 Partizipation: In Stadtteilen mit hoher Arbeitslosigkeit und vielen
 Hartz-IV-Empfängern liegt die Wahlbeteiligung rund zwanzig
 Prozentpunkte niedriger als in Vierteln mit wohlhabenderen
 Bevölkerungsschichten." Um diese alarmierende Entwicklung zu stoppen,
 müssten sozial benachteiligte Menschen für die politische
 Mitgestaltung zurückgewonnen werden. Für Menschen mit Behinderung
 oder Leseschwäche sei darüber hinaus der Abbau von Barrieren im
 Vorfeld und während der Wahl dringend notwendig. "Gelingt keine
 Trendwende, verbleibt das Wählen bei einer gebildeten, gut
 verdienenden Bevölkerungsschicht", mahnte Fries.
 
 Guntram Schneider, NRW-Minister für Arbeit, Integration und
 Soziales, sagte: "Armut, soziale Ausgrenzung und Ungleichheit haben
 sich in der Tat in den letzten Jahren verfestigt. Und
 Arbeitslosigkeit, unsichere Arbeitsverhältnisse oder Niedriglöhne
 fördern die Armut - in jeder Altersgruppe. Deshalb haben wir in NRW
 die Initiative 'Faire Arbeit - Fairer Wettbewerb' ins Leben gerufen -
 so wollen wir beispielsweise die Leiharbeit fair gestalten und den
 Missbrauch von Werkverträgen verhindern. Und deshalb habe ich mich
 bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin auch ganz besonders dafür
 eingesetzt, dass wir in Deutschland endlich den gesetzlichen
 Mindestlohn bekommen. Denn dieser verbessert heute die Situation
 vieler Geringverdiener und führt morgen zu höheren Altersrenten. Die
 Landesregierung steht dafür, Armut und soziale Ausgrenzung zu
 vermeiden und die gesellschaftliche Teilhabe und soziale
 Gerechtigkeit zu fördern."
 
 Auf die Zukunft der Pflege ging Ulrike Mascher, Präsidentin des
 Sozialverbands VdK Deutschland, in ihrer Rede ein. Sie warnte davor,
 die längst überfällige Reform der Pflegeversicherung weiter
 aufzuschieben: "Der Staat muss Pflegebedürftigen und deren
 Angehörigen ein menschenwürdiges Leben garantieren. Leider hat auch
 die neue Bundesregierung nur kurzfristige Leistungsverbesserungen für
 Betroffene in Aussicht gestellt", stellte Mascher fest und sprach
 sich unter anderem für die rasche Einführung eines neuen
 Pflegebedürftigkeitsbegriffs aus, der die Situation von bundesweit
 rund 1,4 Millionen Menschen mit Altersdemenz verbessern soll. "Die
 Mehrkosten durch den Umbau der Pflegeversicherung von geschätzt fünf
 Milliarden Euro jährlich zahlen sich nach unserer Auffassung aus",
 betonte die Präsidentin von Deutschlands größtem Sozialverband. "Denn
 mit einer besseren Finanzierung von häuslichen und ambulanten
 Strukturen kann auf Dauer die Angehörigenpflege gestärkt und der
 Trend zum Heim gebremst werden."
 
 
 
 Pressekontakt:
 Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen e.V., Fürstenwall 132, 40217
 Düsseldorf, Andrea Temminghoff, Telefon: 02 11/3 84 12 43, Telefax:
 02 11/3 84 12 66, E-Mail: temminghoff@vdk.de
 
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