| | | Geschrieben am 16-01-2014 Bioethanolwirtschaft: EU-Klima- und Energiepolitik 2030 wichtig für Energiewende im Verkehr
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 Berlin (ots) - Der Bundesverband der deutschen
 Bioethanolwirtschaft (BDBe) fordert ambitionierte Ziele in der
 künftigen EU-Klima- und Energiepolitik. Nur das Zusammenspiel von
 Treibhausgasvermeidung, mehr Energieeffizienz und erneuerbaren
 Energien wird den Klimaschutz fördern.
 
 Anfang Januar 2014 hat das EU-Parlament einen Initiativbericht zur
 EU-Klima- und Energiepolitik bis 2030 verabschiedet. Verbindliche
 Ziele verlangt das EU-Parlament von der Kommission: Der
 Treibhausgasausstoß soll bis 2030 gegenüber 1990 um 40% zurückgehen,
 die Energieeffizienz um 40% steigen und der Anteil von erneuerbaren
 Energien auf 30% anwachsen. Die bisherigen verbindlichen Mindestziele
 des EU-Klima- und Energiepaketes 2009 verpflichtet die
 Mitgliedstaaten für das Jahr 2020 in diesen drei Bereichen jeweils
 die Marke von 20% zu erreichen.
 
 Aus Anlass dieser ambitionierten Ziele und der in Kürze zu
 erwartenden Mitteilung der EU-Kommission über ein Klima- und
 Energiepaket 2030 weist der BDBe darauf hin, dass der Verkehr in der
 EU 25% der klimaschädlichen Emissionen ausmacht und damit - nach der
 Energieerzeugung - der zweitgrößte Verursacher ist. Allein der
 Straßenverkehr verursacht 20% aller Treibhausgasemissionen. Während
 der Ausstoß in allen anderen Bereichen in den vergangenen Jahren
 sank, stiegen die Emissionen des Verkehrs aufgrund des wachsenden
 Aufkommens um 36% an.
 
 Dietrich Klein, Geschäftsführer des BDBe: "Eine Erfüllung des
 EU-Treibhausgasziels ist ohne große Fortschritte im Verkehr nicht
 möglich. Eine Senkung der Treibhausgasemissionen des Verkehrs kann
 nur mit deutlich steigender Nutzung erneuerbarer Energie erreicht
 werden. Dafür kommen bis 2020 nur zertifiziert nachhaltige
 Biokraftstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen und Strom aus
 erneuerbaren Quellen in Frage. Strom ist im Schienenverkehr bereits
 Stand der Technik, im Straßenverkehr erst ansatzweise verfügbar und
 im Luft- und Schiffsverkehr ausgeschlossen."
 
 Mit Blick auf die EU-Klima- und Energiepolitik nach 2020 fordert
 die deutsche Bioethanolwirtschaft daher eine grundlegende
 Überarbeitung des am 12. Dezember 2013 im EU-Energieministerrat
 abgelehnten Vorschlags der EU-Kommission, den Einsatz von
 Biokraftstoffen in der EU zu begrenzen.
 
 Dietrich Klein: "Eine Begrenzung des Verbrauchs von in Europa
 hergestellten und somit zertifiziert nachhaltigen Biokraftstoffen
 würde bedeuten, dass in anderen Bereichen die Treibhausgasemissionen
 über 40% hinaus, um mindestens ein Viertel stärker, gesenkt werden
 müssten. Dies wäre keine realistische politische Option."
 
 Ein weiterer Kritikpunkt der deutschen Bioethanolwirtschaft ist
 die von der EU-Kommission geplante Doppelt- und Vierfachanrechnung
 von Biokraftstoffen aus Abfällen und Reststoffen. Der BDBe hat
 mehrfach auf unerwünschte Nebeneffekte einer derartigen Regelung
 hingewiesen, die zu Verstößen gegen das Gebot der Abfallvermeidung
 und sogar zu einem Abfalltourismus in Europa führen könnte. Bezüglich
 der ebenso vorgeschlagenen Mehrfachanrechnung von technologisch
 aufwändigen Biokraftstoffen aus Stroh hat der BDBe deutlich gemacht,
 dass die unterschiedlich hohen Kosten bei Herstellung von Biodiesel
 aus gebrauchtem Speiseöl und Bioethanol aus Lignozellulose
 berücksichtigt und der Vorschlag zugunsten neuer Technologien
 korrigiert werden muss.
 
 Im Hinblick auf die Treibhausgasvermeidung zeigen sämtliche
 Vorschläge mit spezifischen Anrechnungsfaktoren einen Nachteil
 gegenüber Bioethanol aus Industrierüben oder Futtergetreide, welches
 bereits jetzt die ab 2017 geltende Mindesteinsparung der
 Treibhausgase von 50% erzielt. Dietrich Klein: "Innovationen und
 aufwändige Technologien sollten durch Mindestanteile in dem Zielwert
 von erneuerbaren Energien im Verkehr gefördert werden. Eine
 Doppeltanrechnung würde jedoch faktisch den Bedarf an fossilem
 Kraftstoff wieder erhöhen, den Klimaschutz halbieren und die
 Autofahrer mit steigenden Kosten belasten."
 
 
 
 Pressekontakt:
 Carola Wunderlich
 030 - 301 29 53 13
 presse@bdbe.de
 
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