| | | Geschrieben am 16-01-2014 Auch Städtisches Klinikum Karlsruhe war an Bluthandel mit DDR beteiligt / Klinikum-Geschäftsführung bestätigt Import von Blutkonserven
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 Mainz (ots) - Auch das Städtische Klinikum Karlsruhe war am
 Bluthandel mit der DDR beteiligt. Das hat die Geschäftsführung des
 Klinikums auf Anfrage des ARD-Politikmagazins "Report Mainz"
 bestätigt. "Nach unseren Recherchen ist davon auszugehen, dass das
 Städtische Klinikum Karlsruhe zwischen 1988 und 1990 Blutpräparate
 von der Fa. Humedia bezogen hat. Dass es sich dabei um Blutpräparate
 der DDR handelte, war bekannt", erklärten Geschäftsführer Prof. Dr.
 Martin Hansis und Geschäftsführer Markus Heming in einer gemeinsamen
 schriftlichen Stellungnahme für "Report Mainz". Das Angebot sei
 damals "unter vielen Aspekten geprüft" worden. Es hätten sich "zum
 damaligen Zeitpunkt keine Bedenken gegen die Vertragsbeziehungen mit
 der DDR ergeben".
 
 Aus einer internen Stellungnahme des Oberbürgermeisters der Stadt
 Karlsruhe vom 22.12.1993 für eine Gemeinderatssitzung am 8.2.1994
 (Vorlage 1873), die "Report Mainz" vorliegt, geht hervor, dass aus
 Sicht der Stadt damals nicht zuletzt Preisüberlegungen hinter dem
 Bluthandel standen: "Die Überlegung war, die bestehenden Probleme in
 der Blutversorgung zu mindern, eine Unabhängigkeit vom Monopolisten
 DRK zu erreichen und eine preisgünstige Einkaufsquelle zu
 erschließen." Weiter heißt es hier: "Die Ersparnis für das Klinikum
 lag bei 900.000 DM abzüglich der eigenen Kosten für den
 Weitervertrieb, gerechnet über die gesamte Vertragsdauer 1988/90."
 Das Klinikum hatte laut Stellungnahme zudem die Absicht, weitere
 Kliniken in der Bundesrepublik zu beliefern und den Gewinn dafür
 einzustreichen. Dieses Geschäft  habe das Deutsche Rote Kreuz (DRK)
 damals jedoch zu verhindern versucht. Aus dem Dokument geht weiter
 hervor: "Allen Beteiligten war damals klar, dass man Verträge mit
 einem sozialistischen Regime abgeschlossen hatte. Es bestand aber
 kein Anlass, an der Vertrauenswürdigkeit der Geschäftspartner zu
 zweifeln."
 
 Die Geschäftsführer des Klinikums erklärten in ihrer Stellungnahme
 für "Report Mainz": "Über die Gewinnung der Blutpräparate lagen nach
 unseren Recherchen keine Erkenntnisse vor. Zudem wäre es aus unserer
 Sicht weder ethisch vertretbar noch rechtlich zulässig, Blutpräparate
 zweifelhafter Qualität zu verwenden oder Blutprodukte zu verwenden,
 die nicht aus freiwilligen Spenden stammen."
 
 Die DDR versuchte damals, den Bluthandel mit dem Westen geheim zu
 halten. DDR-Bürger, die staatlichen Aufrufen zum Blutspenden in gutem
 Glauben gefolgt waren, wussten nicht, dass ihre Spenden für Devisen
 in den Westen verkauft wurden, anstatt den Bedürftigen in
 DDR-Krankenhäusern zugute zu kommen. Das ARD-Politikmagazin "Report
 Mainz" hatte zudem bereits am Dienstag, 14. Januar 2014, berichtet,
 dass die SED-Diktatur Mitte der 80er Jahre sogar Häftlingen Blut
 abnahm, um es gegen Devisen in den Westen zu verkaufen. Das geht aus
 einer noch unveröffentlichten Studie des Historikers Tobias Wunschik
 im Auftrag der Behörde des Bundesbeauftragten für die Unterlagen des
 Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (BStU) mit dem Titel
 "Knastware für den Klassenfeind. Häftlingsarbeit in der DDR, der
 Ost-West-Handel und die Staatssicherheit (1970-1989)" hervor. Eine
 Blutentnahme bei Häftlingen lässt sich aus Stasi-Akten derzeit für
 den Zeitraum 1983/84 belegen.
 
 Weitere Informationen unter SWR.de/report. Zitate gegen
 Quellenangabe "Report Mainz" frei. Pressekontakt: "Report Mainz",
 Tel. 06131/929-33351, oder Achim Reinhardt, Tel.  0172-6268010.
 
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