| | | Geschrieben am 15-01-2014 Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Nahost-Konflikt
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 Bielefeld (ots) - Der Reiz ist groß, am Status Quo zwischen Israel
 und den Palästinensergebieten nicht zu rütteln. Jedenfalls haben
 einflussreiche Gruppen auf beiden Seiten wenig Interesse daran, etwas
 zu ändern. Warum auch? Der Konflikt ist im Kern unlösbar und lässt
 sich dabei relativ gut managen. Israel hat weitgehend die Kontrolle
 über das besetzte Westjordanland, und die Vereinten Nationen sorgen
 dafür, dass der Alltag für die Palästinenser nicht völlig
 unerträglich wird. Kein Volk hat pro Kopf jemals mehr Geld der
 Weltgemeinschaft bekommen als die Palästinenser. Wer sich als
 Politiker, Geschäftsmann oder Entwicklungshelfer mit der Situation
 arrangiert hat, der muss John Kerry als anstrengenden Störenfried
 empfinden. Dabei will der US-Außenminister den vermeintlichen Frieden
 nicht stören, sondern ihn erst einmal schaffen. Der Ton der Debatte
 wird immer schriller. Kerry sei getrieben von »unangebrachter
 Besessenheit und messianischem Eifer« - und strebe den
 Friedensnobelpreis an, ereiferte sich Israels Verteidigungsminister
 Mosche Jaalon. Die Entschuldigung folgte zwar Stunden später. Die
 Verbalattacke kann Jaalon nicht ungeschehen machen. Was dem
 US-Außenminister gelungen ist: In Israel wird wieder über einen
 Friedensschluss mit den Palästinensern gesprochen. In erster Linie
 über dessen mögliche Folgen. In Zeiten wie diesen, da sich der
 jüdische Staat in einem Umfeld voller Unwägbarkeiten und Bedrohungen
 befindet, überragt das Sicherheitsinteresse alles. Die von Iran
 hochgerüstete Schiiten-Miliz Hisbollah im Norden, das von
 Dschihadisten durchsetzte Syrien im Nordosten, den Gaza-Streifen im
 Südwesten und das instabile Ägypten im Süden - da wäre es hilfreich,
 wenigstens an der Ostgrenze zu Jordanien Ruhe zu haben. Vor diesem
 Hintergrund deutet sich an, dass Friedensverhandlungen an der
 Kontrolle des Jordantals scheitern könnten. Ministerpräsident
 Benjamin Netanjahu hat vorsorglich seine Zustimmung zu einem Abkommen
 mit den Palästinensern davon abhängig gemacht, dass Israels Armee
 nach der Gründung eines Palästinenserstaates die Grenze zu Jordanien
 sichern darf. Laut Umfrage haben sich 73 Prozent der Israelis gegen
 einen Abzug aus dem Jordantal ausgesprochen, das Israel 1967
 eroberte. Auf der Gegenseite ist die Stimmung anders: Die
 Palästinenser wollen die 80 Kilometer lange Ostgrenze ihres Staates
 selbstverständlich mit eigenen Truppen kontrollieren. Das wäre Teil
 ihrer neuen Souveränität. Unterstützung bekommen sie von drei
 israelischen Ex-Generälen, die das Jordantal strategisch nicht mehr
 für eine neuralgische Stelle halten. Ihre Begründung: Aus Syrien und
 Jordanien seien keine Panzer mehr zu erwarten, und außerdem lasse
 sich die Grenze technisch überwachen. Als Befürworter der
 Kerry-Vorschläge zeigt sich derweil ausgerechnet Israels umstrittener
 Außenminister Lieberman. Das mag Pragmatismus sein. Oder Taktik.
 
 
 
 Pressekontakt:
 Westfalen-Blatt
 Nachrichtenleiter
 Andreas Kolesch
 Telefon: 0521 - 585261
 
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