| | | Geschrieben am 15-01-2014 Mittelbayerische Zeitung: Die CSU zementiert ihre Macht / Ernüchterndes Ergebnis für SPD, Grüne und Freie Wähler: auch deren Anhänger fühlen sich gut regiert.
Leitartikel von Christine Schröpf
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 Regensburg (ots) - Die Machtverhältnisse im Freistaat verfestigen
 sich: Die CSU kratzt als Ergebnis geschickter Strategien haarscharf
 an der 50-Prozent-Marke, die Opposition bleibt dagegen meilenweit von
 einem Machtwechsel entfernt. Denn in Bayern fühlen sich selbst
 Anhänger von SPD, Freien Wählern und Grünen von den Konservativen im
 Großen und Ganzen so gut regiert, dass keine Wechselstimmung
 aufkommt. Für die SPD besonders bitter: Sie rutscht in der
 Sonntagsfrage mit 19 Prozent auf ein Niveau zurück, das sie hoffte,
 auf Dauer überwunden zu haben. Der recht magere Ude-Bonus bei der
 Landtagswahl ist verpufft. Ein Hebel zum erneuten Gegensteuern ist
 nicht in Sicht. Umfragen sind kein Evangelium, doch sie sind eine
 wichtige Momentaufnahme für die bayerischen Parteien, gerade in der
 spannenden Zeit zwischen Wahlherbst 2013 und Wahlfrühling 2014. Die
 CSU bekommt dabei aktuell schwarz auf weiß attestiert, wie sehr sie
 mit ihrer politischen Themensetzung den Nerv trifft: Die zugespitzte
 "Wer betrügt, der fliegt"-Debatte, die heftigen öffentlichen
 Gegenwind entfachte, wird im Freistaat von 60 Prozent der Befragten
 ganz anders, nämlich als "sachgerecht", beurteilt. Mit Ergebnissen
 einer zweiten Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen lässt sich die
 Reihe beliebig fortsetzen: 88 Prozent wollen Schuldenabbau, 85
 Prozent mehr Bürgerbeteiligung, 78 Prozent schnelles Internet - alles
 Themen, bei denen die CSU deutliche Signale gesetzt hat, obwohl den
 Ankündigungen bisher nur teilweise Taten gefolgt sind. Auch mit
 seiner "Bayern-stets-zuerst"-Strategie, trifft CSU-Chef Horst
 Seehofer den gewünschten Ton. Jenseits des Weißwurstäquators gibt es
 dafür zwar Spott und Häme, daheim im Freistaat aber ist das "Mia san
 Mia"-Gefühl weit verbreitet. 81 Prozent wünschen sich ein
 eigenständiges Profil gegenüber dem Bund und der EU. Der Gleichklang
 zwischen Bürger und CSU ist nicht allein den sehr guten politischen
 Instinkten Seehofers geschuldet. Die Partei stützt sich bei ihrer
 vielbeschworenen Koalition mit den Bürgern konsequent auf die Waffen
 der Demoskopie. Kontinuierlich lässt die CSU ermitteln, wie Bayern
 tickt. Das ist Richtschnur dafür, wie zentrale Politikfelder besetzt
 und Konfliktherde abgeräumt werden, um der Opposition möglichst wenig
 Angriffsflächen zu bieten. Eine Rechnung, die bisher aufgeht. Grobes
 Hobeln ist bei dieser Strategie inklusive, wie die
 Zuwanderungsdebatte beweist. Eine riskante Gratwanderung - auch wenn
 die Mehrheit der Bürger diesen Stil scheinbar goutiert. Doch die CSU
 schürt damit Ressentiments gegenüber Ausländern und hat eine Reihe
 von Bürgern auch abgestoßen. Wie sehr sich die erzeugten Stimmungen
 in Stimmen ummünzen lassen, wird sich bei den Europawahlen zeigen.
 Die Oppositionsparteien dagegen konzentrieren ihre Hoffnungen auf die
 Kommunalwahlen - beim Kampf um die Rathäuser zählen Persönlichkeit
 der Kandidaten und kommunale Besonderheiten. Die CSU hat dabei trotz
 aller Übermacht immer wieder Dämpfer erlitten. Auf Landesebene bleibt
 den Oppositionsparteien aktuell nur die Hoffnung, dass den
 Christsozialen grobe Patzer unterlaufen. Themen mit entsprechendem
 Potenzial sind vorhanden: Die Pkw-Maut für Ausländer harrt weiter
 einer Lösung, die Energiewende stockt. Allein auf Fehler der
 Konkurrenz zu hoffen, ist allerdings zu wenig. SPD, Grüne und Freie
 Wähler müssen sich rasch aus eigener Kraft profilieren.
 
 
 
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