| | | Geschrieben am 15-01-2014 Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Zuwanderung auf Rekordniveau
Gastfreundlichkeit statt Generalverdacht
Miriam scharlibbe
 | 
 
 Bielefeld (ots) - Minister freuen sich, wenn sie Rekordwerte
 verkünden dürfen. Zahlen sollen dem Bürger zeigen, wie gut es die
 Politiker verstehen, Probleme zu lösen. Unangenehm wird es, wenn sich
 die Minister selbst nicht sicher sind, ob sie sich über die Zahlen
 freuen sollen. Dann wird relativiert, abgewogen und im Zweifel ein
 vorsichtig positiver Trend verkündet. Dass 2012 so viele Menschen
 nach Deutschland gekommen sind wie schon seit 1995 nicht mehr, sei in
 Zeiten des Fachkräftemangels gut, heißt es. Gleichzeitig wird die
 Zahl der Asylbewerber hervorgehoben und hitzig über
 Arbeitnehmerfreizügigkeit debattiert, die seit Januar in der EU für
 Rumänen und Bulgaren gilt. Etablierte Politiker beschweren sich über
 arbeitslose Zuwanderer, die Sozialleistungen bekommen. Vor diesem
 Hintergrund wirkt der Optimismus von Bundesinnenminister Thomas de
 Maizière (CDU) unglaubwürdig. Die Regierung wähnt sich auf einem
 guten Weg - und blendet dabei Wirklichkeit und Verantwortung aus.
 Deutschland muss in der Migrationspolitik endlich eine klare Position
 finden. Um Fachkräfte werben, aber Sozialleistungen verweigern
 funktioniert nicht. Anstatt sich über Zuwanderer zu mokieren, die
 Hartz IV beziehen, sollten die Volksvertreter lieber die Fehler im
 Bildungssystem beheben. Denn neben den Fachkräften, die in
 Deutschland Arbeit gefunden haben, gibt es auch zahlreiche
 Zuwanderer, deren akademische und Berufsabschlüsse hier nicht
 anerkannt werden. Wir sollten Gastfreundlichkeit beweisen, anstatt
 jeden unter Generalverdacht zu stellen. Nur so können weiterhin
 Vorurteile abgebaut werden. Denn noch immer zählt die Herkunft oft
 mehr als die Leistung. So musste sich eine Kollegin, deren Vater aus
 Syrien stammt, nach einem zweistündigen Gespräch fragen lassen, ob
 sie eigentlich einen Migrationshintergrund habe. Sie ist in
 Deutschland geboren, hat hier studiert und beherrscht die Sprache als
 Journalistin vermutlich besser als viele andere. Darum verdeutlicht
 so eine Frage - selbst ohne böse Absichten gestellt -, wie weit wir
 noch davon entfernt sind, die kulturelle Vielfalt in unserem Land als
 Selbstverständlichkeit zu betrachten - und als etwas Gutes, von dem
 wir alle profitieren.
 
 
 
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 Neue Westfälische
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