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Badische Neueste Nachrichten: Ausbeuterisches System

Geschrieben am 03-01-2014

Karlsruhe (ots) - Natürlich ist in Deutschland niemand
verantwortlich für den Tod der streikenden und gewaltsam
protestierenden Textilarbeiter in Kambodscha. Die Verantwortung liegt
unzweifelhaft und ganz eindeutig bei der kambodschanischen
Militärpolizei und Regierung. Soweit so klar. Dennoch ist es zynisch,
nach der Methode vorzugehen: Was kümmert es uns, wenn im fernen Asien
ein Sack Reis umfällt? Kümmern sollten wir uns schon. Denn ein
Großteil der Hemden, Blusen und Jeans, der Röcke, Kleider und
Dessous, die von Textil-Discountern in Europa und Amerika unschlagbar
billig angeboten werden, sind nur deshalb so preisgünstig, weil ihre
Herstellung mit Ausbeutung und Kinderarbeit zu tun hat. Verbraucher
in den reichen Ländern profitieren von einem System, das auf der
Missachtung elementarer Menschen- und Arbeitnehmerrechte beruht. Und
das nicht nur in Kambodscha und Bangladesch, sondern in weiten Teilen
der Dritten Welt. Wer reflexartig nach den billigen Fummeln greift,
der sollte zumindest gelegentlich darüber nachdenken, unter welchen
Bedingungen solche Ware hergestellt wird. Vielleicht reift dann die
Erkenntnis, dass Verbraucher so ganz machtlos doch nicht sind. Wenn
Schneiderinnen in Kambodscha streiken, können die großen
Textil-Discounter in Europa und Amerika schnell umdisponieren. Sie
lassen dann eben mehr Teile in Bangladesch oder Indien nähen. Wenn
jedoch die Verbraucher in den großen Industrieländern sich von einem
ausbeuterischen System abwenden, wird sich an der Herstellungskette
was ändern. Weltkonzerne haben längst realisiert, dass die auf
Hochglanz polierte Marke ihr wichtigster Wert ist.



Pressekontakt:
Badische Neueste Nachrichten
Klaus Gaßner
Telefon: +49 (0721) 789-0
redaktion.leitung@bnn.de


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