| | | Geschrieben am 03-01-2014 Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Nordrhein-Westfalen vor den Kommunalwahlen
Balanceakt
FLORIAN PFITZNER, DÜSSELDORF
 | 
 
 Bielefeld (ots) - Nordrhein-West-falen steht vor einem Jahr mit
 Entscheidungen: Am 25. Mai wird nicht nur das Europaparlament,
 sondern es wird auch in allen Kommunen gewählt. Die Zeiten, in denen
 der Termin allein Lokalpolitiker umtrieb, sind längst vorbei. Obwohl
 die Angelegenheiten rund um den Marktplatz stets auf hohes Interesse
 bei den Menschen stießen, galt die kommunale Ebene über Jahrzehnte
 als eher unpolitisch. Entschlüsse in Städten und Gemeinden richteten
 sich weithin nach dem jeweiligen Einzelfall und dem überschaubaren
 sozialen Raum, abseits der üblichen parteipolitischen Fronten. Bis
 tief in die 70er Jahre hinein herrschte die Ansicht, Parteien sollten
 sich aus der Gemeindepolitik heraushalten. Das ist heute anders.
 Wenngleich der Einfluss im ländlichen Raum auf Grenzen stößt, haben
 politische Parteien ein Monopol der Kandidatenpräsentation erreicht.
 Inwiefern Kommunalwahlen die politische Großwetterlage aufzuspalten
 vermögen, war in NRW 1999 zu sehen. Für die SPD hagelte es
 ausgerechnet in ihrem Kernland herbe Niederlagen. So erreichte die
 CDU einen Landesdurchschnitt von 50,3 Prozent, als die Genossen
 Hochburgen wie Köln oder Gelsenkirchen abtreten mussten. Gewiss
 wirken nach wie vor unterschiedliche lokale Probleme auf die
 Wahlentscheidungen ein. Doch eben auch die Politik der einzelnen
 Parteien in den Landesparlamenten. In NRW kommt es somit auch darauf
 an, ob und wie Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) nach ihrem
 vermeintlich unumstößlichen Heimatbekenntnis die Großbaustellen vor
 ihrer Haustür schließt. Für ihre rot-grüne Landesregierung besteht
 dabei vor allem ein markantes Risiko: dass der Verfassungsgerichtshof
 den erst jüngst im Landtag verabschiedeten Kommunal-Soli kippt.
 Während Staatsschulden häufig abstrakt erscheinen, ist auf kommunaler
 Ebene jedes Finanzloch sichtbar. Mithin sollen 59 finanzstarke
 Kommunen fortan jährlich eine sogenannte Solidaritätsumlage von
 insgesamt 91 Millionen Euro für klamme Städte und Gemeinden zahlen.
 Derweil bereiten 49 Kommunen unter Federführung der Stadt Düsseldorf
 eine Gemeinschaftsklage gegen das Ende November verabschiedete Gesetz
 vor. Hauptzahler Monheim will zusätzlich eine Einzelklage einreichen.
 Während der Landeshaushalt in diesem Jahr mit einem Volumen von 62,3
 Millionen Euro ein neues Rekordniveau erreicht, ist NRW zudem
 angehalten, seinen Sparkurs zu verschärfen. Mit 14.699 Euro Schulden
 pro Einwohner hatten Land und Kommunen zuletzt die zweithöchste
 Pro-Kopf-Verschuldung aller Flächenländer. Wer sich den desolaten
 Etat vor Augen führt, fragt sich automatisch, wie Rot-Grün in Zukunft
 seine vorbeugende Politik finanzieren möchte. Setzt NRW mehr als
 hundert Millionen Euro effektiv ein, um die Qualität in den
 Kindergärten zu erhöhen? Gelingt die Inklusion an den Schulen? Im Mai
 entscheiden die Menschen in NRW auch über die Politik in Düsseldorf -
 und damit über die Balance zwischen sozialer Prävention und soliden
 Finanzen.
 
 
 
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