| | | Geschrieben am 03-01-2014 BERLINER MORGENPOST: Kein Scherz, ein Skandal / Leitartikel von René Gribnitz
 | 
 
 Berlin (ots) - Die Nachricht vom Wechsel des früheren
 Kanzleramtschefs Ronald Pofalla (CDU) in den Vorstand der Deutschen
 Bahn war dann also doch kein Witz aus dem "Postillion", wie viele
 selbst am Freitagmorgen noch hofften. Die Grimme-Preis-prämierten
 Macher der Internet-Satire-Seite hatten durch einen technischen Trick
 so getan, als wären sie die Autoren der allerersten Nachricht zu
 Pofallas Wechsel. Zehntausende Leser fielen darauf herein - eben weil
 diese Nachricht so fragwürdig ist, dass sie nur von einem Satiriker
 erfunden sein konnte. Pofallas Wechsel ist aber kein Scherz, sondern
 ein Skandal, der nicht nur dem Ansehen der Politik schadet.
 
 Der Merkel-Intimus, der aus dem Kanzleramt ausschied, um sich
 vorgeblich seiner neuen Familie zu widmen, soll Chef-Lobbyist im
 Staatskonzern Bahn werden. Sein mit einem Millionengehalt dotiertes
 Vorstandsressort muss erst geschaffen werden. Die Personalie kommt
 nur wenige Wochen, nachdem sich Union und SPD darauf verständigt
 hatten, beim Wechsel ausscheidender Regierungsmitglieder in die
 Wirtschaft eine "angemessene Regelung" zu finden, "um den Anschein
 von Interessenkonflikten zu vermeiden". Anlass war der Konflikt um
 den aus dem Kanzleramt zum Autokonzern Daimler gewechselten
 Staatssekretär Eckart von Klaeden (CDU). Aus heutiger Sicht muss man
 sagen: Von Klaeden ist immerhin zu einem privaten Unternehmen
 gewechselt. Im Fall Pofallas dagegen wird ein aus dem
 Regierungsgeschäft ausgeschiedener Spitzenpolitiker von einem
 hundertprozentigen Staatsunternehmen mit einem bislang nicht
 vorhandenen Spitzenposten versorgt. So viel Selbstbedienung war lange
 nicht.
 
 Die Personalie zeigt aber auch: Die Deutsche Bahn, die noch unter
 ihrem ehemaligen Chef Hartmut Mehdorn auf Distanz zum politischen
 Betrieb gegangen war, liefert sich jetzt dem Staat wieder aus. Das
 Kalkül von Bahnchef Rüdiger Grube: Pofallas kurzer Draht zur
 Spitzenpolitik in Deutschland soll verhindern helfen, dass die EU
 auch im deutschen Schienennetz den Wettbewerb stärkt. Der wäre aber
 bitter nötig bei einem Quasimonopolisten, der noch immer durch
 Verspätungen und Fehlplanungen von sich reden macht. Dass nur
 Konkurrenz zu einem besseren Service führt, ist eine Binsenweisheit,
 die allerdings in der deutschen Politik gern vergessen wird. Bezahlen
 werden die Auferstehung der Bundesbahn die Bahnkunden.
 
 
 
 Pressekontakt:
 BERLINER MORGENPOST
 Chef vom Dienst
 Telefon: 030/2591-73650
 bmcvd@axelspringer.de
 
 Kontaktinformationen:
 
 Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
 Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
 
 Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
 Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
 
 Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
 Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
 
 http://www.bankkaufmann.com/topics.html
 
 Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
 
 @-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
 Schulstr. 18
 D-91245 Simmelsdorf
 
 E-Mail: media(at)at-symbol.de
 
 504698
 
 weitere Artikel:
 
 | 
Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Straßenbauförderung in NRW Bielefeld (ots) - Die Straßen und Brücken in NRW verfallen, und  
das Land lässt Geld liegen, weil es mit den Bauarbeiten nicht  
nachkommt. Das ist peinlich. Wohlgemerkt ist daran nicht allein die  
rot-grüne Regierung schuld. Auch Schwarz-Gelb hatte beim  
Landesbetrieb Straßen kräftig Stellen gestrichen. 
 
   Das mag in Teilbereichen richtig gewesen sein. Doch wenn dadurch  
Millionen Euro nicht abgerufen werden können, weil wichtige Projekte  
auf die lange Bank geschoben werden müssen, dann bedeutet jeder  
Jobabbau unterm Strich ein Minus. mehr...
 
Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar
Nordrhein-Westfalen vor den Kommunalwahlen
Balanceakt
FLORIAN PFITZNER, DÜSSELDORF Bielefeld (ots) - Nordrhein-West-falen steht vor einem Jahr mit  
Entscheidungen: Am 25. Mai wird nicht nur das Europaparlament,  
sondern es wird auch in allen Kommunen gewählt. Die Zeiten, in denen  
der Termin allein Lokalpolitiker umtrieb, sind längst vorbei. Obwohl  
die Angelegenheiten rund um den Marktplatz stets auf hohes Interesse  
bei den Menschen stießen, galt die kommunale Ebene über Jahrzehnte  
als eher unpolitisch. Entschlüsse in Städten und Gemeinden richteten  
sich weithin nach dem jeweiligen Einzelfall und dem überschaubaren mehr...
 
Lausitzer Rundschau: Für den Kamin
Zur geplanten Koalitions-Arbeitsgruppe zum Thema Zuwanderung Cottbus (ots) - Die CSU hat alle 185 Seiten des  
Koalitionsvertrages unterschrieben, auch Seite 106. Sie kann das  
Papier getrost nutzen, um damit den Kamin für ihre Tagung in Wildbad  
Kreuth anzuheizen. Denn dort steht: "Wir werden die Willkommens- und  
Anerkennungskultur in unserem Land stärken." Dort steht nicht: "Wer  
betrügt, fliegt." Eine Willkommenskultur ist es sicher auch nicht,  
wenn man von Arbeitnehmern aus Bulgarien und Rumänien Fingerabdrücke  
nehmen will, wie der CDU-Europapolitiker Elmar Brok angeregt hat.  
Deutsche Schwarzmeer-Touristen mehr...
 
Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu CSU/Zuwanderung/EU Stuttgart (ots) - Deutschland ist ein Profiteur des europäischen  
Binnenmarktes, zu dessen Grundregeln das Recht auf Freizügigkeit  
aller EU-Bürger, auch der Arbeit suchenden, gehört. Deshalb stünde es 
uns gut an, die Umsetzung dieses Rechts unter dem Gesichtspunkt der  
Chance anzugehen und nicht unter dem der Gefahr. Zumindest in der  
öffentlichen Debatte gelingt dies jedoch nicht. Vor allem dann nicht, 
wenn kühl kalkulierende Strategen solch emotionale Themen für ihre  
eigenen Ziele instrumentalisieren. 
 
   In diesem Moment scheinen mehr...
 
Stuttgarter Zeitung: Kommentar zu NSA-Affäre/Untersuchungsausschuss Stuttgart (ots) - Wenn es stimmt, dass sich die USA vielerorts wie 
eine "digitale Besatzungsmacht" aufführen - das Zitat stammt nicht  
von einem Linksradikalen, sondern vom CSU-Abgeordneten Hans-Peter Uhl 
-, wüsste man gerne, was Deutschland der technischen IT-Dominanz von  
US-Firmen entgegensetzen kann. Auch steht ein Verdacht im Raum, der  
Deutschland als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt umtreiben muss - 
der Verdacht, dass die NSA kräftig Industriespionage betreibt. Gut  
möglich, dass der Untersuchungsauschuss einen Weckruf sendet, mehr...
 
 | 
 | 
 | Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
 
 LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
 durchschnittliche Punktzahl: 0
 Stimmen: 0
 
 
 
 |