| | | Geschrieben am 03-01-2014 Westdeutsche Zeitung: Dem Staat entgehen Steuereinnahmen in Milliardenhöhe - Mehr Kontrolle führt nicht zu mehr Geld 
Ein Kommentar von Lothar Leuschen
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 Düsseldorf (ots) - Wann immer ein Politiker sein Schwert im Kampf
 gegen Steuersünder zückt, kann er sich des Beifalls der Menge sicher
 sein. Einer, der das verinnerlicht hat, ist NRW-Finanzminister
 Norbert Walter-Borjans. Der Sozialdemokrat spielt die Rolle des
 Steuersünderjägers, der es nur gut mit allen meint, perfekt. Sei es,
 dass er auch in Zukunft von Hehlern Daten-CDs kaufen oder, wie jetzt,
 mehr Kontrolle als Waffe gegen Kapitalflucht ins Feld führen will:
 Walter-Borjans ist ganz weit vorn, nicht nur derzeit als Vorsitzender
 der Länderfinanzminister-Konferenz.
 
 Dabei sind sich alle in einem einig: Steuerflucht ist kriminell,
 sie schadet der Allgemeinheit und muss verfolgt werden. Es ist egal,
 ob Lieschen Müller dem Fiskus 500 Euro verschweigt oder Uli Hoeneß
 fünf Millionen. Das darf sich lediglich im Strafmaß widerspiegeln.
 
 Aber die Lösung des Problems sind nicht noch mehr Kontrolle, noch
 mehr Absprache zwischen Banken und Finanzbehörden, noch mehr Gesetze,
 Verordnungen und Aufpasser. Die Lösung ist ein Steuersystem, das so
 einfach ist, dass die Steuererklärung auf einen Bierdeckel passt. Wer
 sich nun an den zu Unrecht verunglimpften Schattenminister und
 Rechtsprofessor Paul Kirchhof erinnert fühlt, geht nicht fehl. Dessen
 Idee von einem transparenten System ist seinerzeit von der SPD
 verlacht worden. Dieselbe SPD fordert nun in Person von
 Walter-Borjans, dass Daten grenzenlos fließen, auf dass die Kassen
 der Finanzämter klingeln mögen.
 
 Doch das wird nicht geschehen. In einem Land, in dem ganze
 Berufsstände davon leben, Menschen vor ungewollten Steuersünden zu
 bewahren, weil sie dazu angesichts Hunderter von Gesetzen,
 Bestimmungen und Richtlinien selbst nicht mehr in der Lage sind, wird
 es immer auch Personen geben, die das Dickicht nutzen, um ihr Geld
 verschwinden zu lassen.
 
 Es ist ein Ärgernis, dass der Allgemeinheit jedes Jahr 160
 Milliarden Euro an Steuern vorenthalten werden. Wer das aber ändern
 will, braucht nicht noch mehr Gesetze und noch mehr Geschäfte mit
 Datendieben. Er braucht ein verständliches Steuersystem, in dem jeder
 den Beitrag leisten muss, den er leisten kann, ohne sich für seinen
 Erfolg bestraft zu fühlen.
 
 
 
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 Westdeutsche Zeitung
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