| | | Geschrieben am 03-01-2014 Badische Zeitung: Weckruf aus Berlin / Ein Untersuchungsausschuss zur NSA ist sinnvoll - auch wenn ihm Macht im klassischen Sinn fehlt 
Kommentar von Bernhard Walker
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 Freiburg (ots) - Wahrscheinlich werden sie im Weißen Haus und in
 der Londoner Downing Street nur gelangweilt mit den Schultern zucken.
 Dass der Bundestag mit einem Untersuchungsausschuss die Aktivitäten
 des amerikanischen und des britischen Geheimdiensts aufarbeiten will,
 ist trotzdem richtig - auch wenn der Ausschuss nicht auf Auskünfte
 aus Washington oder London hoffen kann. Und diese Auskünfte kann das
 Parlament natürlich nicht erzwingen. Sein Recht, in
 Untersuchungsausschüssen Akten einzusehen oder Zeugen zu laden,
 erstreckt sich nicht auf Politiker oder Beamte ausländischer Staaten.
 Und freiwillig werden die bestimmt nicht in Berlin erscheinen. Wie
 sagte doch neulich der CSU-Abgeordnete Hans Peter Uhl? In Washington
 herrsche gegenüber der Berliner Besorgnis über die NSA-Aktivitäten
 Arroganz und Desinteresse. Nur spricht das alles nicht gegen den
 Ausschuss. Ganz im Gegenteil muss es darum gehen, so viel wie möglich
 an Fakten zu  sammeln und die Lehren daraus zu ziehen. Und da bleibt
 auch ohne Mitwirkung Washingtons und Londons sehr viel zu tun. Wenn
 es stimmt, dass sich die USA vielerorts wie eine "digitale
 Besatzungsmacht" aufführen - dieses Zitat stammt nicht von einem
 Linksradikalen, sondern von Uhl - wäre es ganz schön zu klären, wie
 Deutschland mehr digitale Souveränität erlangen könnte, sprich: Was
 technisch nötig wäre, um die Dominanz amerikanischer Firmen und
 IT-Technik zu brechen. Das ist übrigens auch eine eminent
 wirtschaftspolitische Frage. Die Berliner Empörung über das
 NSA-Gebaren mitsamt dem abgehörten Kanzlerinnen-Handy mag Washington
 kalt lassen. Was die USA aber sehr wohl interessiert, ist die Stärke
 Deutschlands als viertgrößter Volkswirtschaft der Welt. Wie stark
 Industriespionage das Handeln der NSA bestimmt und wie die
 Bundesregierung und deutsche Firmen sich besser dagegen wappnen
 können: Damit sollte sich der Ausschuss dringend befassen. Er kann
 also einen Weckruf senden - einen Weckruf, der durchaus auch den ein
 oder anderen Bürger wachrütteln könnte. Viele haben sich ja längst an
 das Geschäftsmodell von "Big Data" gewöhnt - also daran, im Gegenzug
 für Daten Dienstleistungen zu bekommen. Der sorglose Umgang mit
 Facebook, Google & Co. mag sich ändern, wenn sich zeigte, dass die
 NSA diese Firmen unter Druck setzt. Entsprechende Hinweise stammen
 von Edward Snowden. Näheres kann er vielleicht dazu sagen, wenn der
 Ausschuss dem Wunsch von Grünen und Linkspartei folgt und ihn in
 Moskau befragt. Ob es dazu kommt, bleibt abzuwarten. Dafür muss der
 Bundestag ja zunächst einen Ausschuss einsetzen, was Grüne und Linke
 auch zusammen nicht erzwingen können. Unausweichlich, sagt nun
 SPD-Fraktionschef Thomas Oppermann, sei das Gremium. Höchste Zeit,
 dass er diesem Wort Taten folgen lässt.
 
 
 
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 Badische Zeitung
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